Anleger haben es schwer: Eine Vielzahl an Informationen prasseln auf einen nieder, doch welche Strategie folgt daraus? Zuerst einmal sei die persönliche Situation des Kunden wichtig, so Silke Siegel-Kirschenmann, Leiterin Wealth Management Stuttgart bei der BW-Bank, dann die jeweilige Risikobereitschaft, schließlich, ob er sich selbst um seine Anlage kümmern möchte oder es einer Bank oder dem Family Office überlässt. Dann schaut sich der Berater oder die Beraterin die Marktlage an und überlegt sich, wie sich die vorgeschlagenen Anlagen am besten diversifizieren lassen. Also, wie streut man das Vermögen in Aktien, Anleihen, Rohstoffe und Gold. Immobilien seien im Südwesten eine gute Investition.
Im Vergleich zu anderen Ländern legen die Deutschen immer noch viel zu konservativ an, sagt Markus Heilig, Geschäftsbereichsleiter bei der Bethmann Bank. So sei eine gängige Meinung, nur so viel in Aktien anzulegen, wie man lange Zeit an Kapital frei verfügbar habe. Das sei nicht unbedingt sinnvoll. Dadurch verpassten die Anleger oft Renditen, die am Kapitalmarkt möglich sind. Das zeige eine aktuelle Statistik: Während in Deutschland knapp 14 Prozent direkt in Aktien investierten, liegt der Aktienanteil in den USA bei weit über 50 Prozent. Dem stimmt Johannes Ehmann, Gebietsleiter Wealth Management & Private Banking bei der Commerzbank AG ausdrücklich zu. Laut einer Studie legten 69 Prozent der Deutschen zwar Geld auf die Seite, aber lediglich jeder Vierte habe eine Anlagestrategie. Was auch daher rühre, dass bei der Geldanlage das Thema Sicherheit nach wie vor hohe Relevanz besitze.
Keiner wird in drei Monaten am Kapitalmarkt reich
Viele Anleger würden hier zu kurz denken. Ehmann gibt zu bedenken, dass keiner nach drei Monaten am Kapitalmarkt reich werde. Um vernünftige Renditen zu erzielen, müsste man langfristiger denken und strukturiert mit einem klaren Plan vorgehen.
Existieren denn sichere Geldanlagen mit annehmbarer Rendite, will Moderator Heimo Fischer von der Expertenrunde wissen? Die Antwort unisono: Natürlich gebe es Anleihen, für die man Zinsen bekommt. Lange Zeit sei das nicht so gewesen. Es sei jedoch notwendig, den Kunden im Gespräch zu fragen, was er mit seinem Geld vorhabe, lenkt Joachim Wolfangel, Niederlassungsleiter der Quirin Privatbank Stuttgart den Fokus auf einen wichtigen Punkt. Was sind die Wünsche, was die Ziele der Kundin oder des Kunden? Bringe man eine gewisse Risikobereitschaft mit und könne man Schwankungen ertragen, sollte man nicht mit angezogener Handbremse fahren, sondern dieses Risiko auf sich nehmen.
Wie viel Gold ist in einem Depot sinnvoll?
Und wie steht es mit Gold, fragt Heimo Fischer? Ehmann empfiehlt Gold als „langfristigen Inflationsschutz“, es erhale die Kaufkraft und stabilisiere das Depot. Für Silke Siegel-Kirschenmann hingegen nur als Beimischung von fünf bis 20 Prozent im Depot geeignet. Gold habe keine Produktivität und gehöre nicht zur strategischen Asset-Allokation seines Hauses, argumentiert Joachim Wolfangel.
Fischer lenkt die Debatte hin zu einer Frage, die in der öffentlichen Wahrnehmung zu kurz kommt: Banken spielen bei der Nachfolgeplanung einer Firma eine zunehmend wichtigere Rolle. Immer öfters holen sich vermögende Privatkunden, aber auch Unternehmen Rat bei ihrem Berater, wenn es um das Vererben geht. Oder darum, wer die Nachfolge in der Unternehmensführung antritt. Joachim Wolfangel ist es wichtig zu betonen, dass gegenseitiges Vertrauen eine hervorgehobene Rolle spielt. Kunden suchten Unterstützung und schätzten die Expertise und das Netzwerk von Bankhäusern.
Ein zentrales Thema im Wealth Management sind längst auch Stiftungen. Markus Heilig erklärt, die Bethmann Bank betreue seit Jahren verschiedene Stiftungen. Großes Vermögen repräsentiere nicht nur eine Zahl, sondern auch immer eine Lebensleistung. Zu den Leistungen seiner Bank gehören die Anlage des Finanzvermögens, die Entwicklung von Anlagerichtlinien und die Auswahl rechtssicherer Anlagen.
Auch Johannes Ehmann sieht die Nachfolgeplanung als wachsendes Thema. Die Bank habe dafür speziell ausgebildete Finanzplaner. Sie betrachtet die Nachfolgeplanung als Verpflichtung, die vom Enkelkind bis zum Unternehmen reicht. Johannes Ehmann dazu: Wichtig ist, rechtzeitig mit der Planung zu beginnen, da dies ein langfristiger Prozess sei. Für die Gründung einer Stiftung bestünden mehrere Ansätze. Etwa, wenn kein Nachfolger vorhanden sei, der Fortbestand eines Unternehmens gesichert werden soll oder wenn sich der Stiftungsgeber sozialen Zwecken verbunden fühle.
Stiftungen haben einen hohen Stellenwert
Bei der BW-Bank besitzt dieses Thema ebenfalls einen hohen Stellenwert. Das Institut betreut zahlreiche große Stiftungen im Land und hat eine eigene Stiftungsabteilung, die dem Wealth Management zuarbeitet. Stiftungen lägen im Trend und fördern wichtige gesellschaftliche Zwecke, sagt Silke Siegel-Kirschenmann. Nicht jeder hat genügend Eigenkapital, um eine eigene Stiftung zu gründen. Hier gibt es die Möglichkeit, sich mit einer Zustiftung an einer bestehenden zu beteiligen.
Die Wortbeiträge dokumentieren plastisch, wie das Thema Nachfolge in der Beratung an Bedeutung zugenommen hat. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass 45 Prozent der über 55-Jährigen vermögenden Kunden kein Testament haben und sich kaum grundlegende Gedanken dazu gemacht haben, beleuchtet Johannes Ehmann die aktuelle Praxis. Die Quirin Privatbank arbeitet mit Kunden daran, diese Aufgaben zu erledigen, sagt Joachim Wolfangel.
Auch Markus Heilig hat festgestellt, dass Fragen wie die über eine Generalvollmacht oder ein Testament von den Kunden nicht selten hinausgeschoben würden.
Die Expertenrunde war einhellig der Meinung, dass die Kundinnen und Kunden weiter für dieses hochaktuelle Thema sensibilisiert werden müssten. Nach fast zwei Stunden eingehender Diskussion rund um das Thema Wealth Management beendete Heimo Fischer die Runde.
Fortsetzung folgt? Warum nicht! Am Ende waren sich alle einig, die Gespräche im nächsten Jahr an gleicher Stelle fortzusetzen. Und vielleicht gibt es dann auch ein paar positivere Welt-Nachrichten.
Bethmann Bank
Gegründet 1712, ist die Bethmann Bank, eine Marke der ABN AMRO Bank N.V., heute einer der Top-3-Anbieter im Wealth Management in Deutschland und betreut vornehmlich vermögende Privatkunden, Familienunternehmen und institutionelle Anleger. Das verwaltete Vermögen liegt derzeit bei rund 44 Mrd. Euro.
Die Bethmann Bank ist Teil der niederländischen ABN AMRO, einer der kapital Stärksten Banken Europas. Der Name Bethmann steht für individuelle Beratung und maßgeschneiderte Private Banking-Dienstleistungen. Kundinnen und Kunden erhalten klare, verständliche Lösungen mit einem besonderen Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit. Mit 13 Standorten ist die Bethmann Bank in allen wichtigen Wirtschaftsregionen Deutschlands vertreten, so auch mit einem großen Standort in Stuttgart. Die ABN AMRO verwaltet mit ihrem Wealth Management Netzwerk in Nordwesteuropa rund 210 Mrd. Euro an Kundenvermögen und gehört in der Eurozone zu den Top-3-Banken.
www.bethmannbank.de
BW-Bank
Verwurzelt in der Region und im Land ist die Baden-Württembergische Bank (BW-Bank) die Kundenbank in Baden-Württemberg innerhalb des LBBW-Konzerns. Seit über 200 Jahren ist die BW-Bank ein verlässlicher Partner und berät Menschen, die mit Innovationsgeist, Unternehmertum und Weitsicht Erfolge erzielen. Diese Werte prägen nicht nur unsere Herkunftsregion Baden-Württemberg, sondern auch unsere Philosophie.
Das Wealth Management der BW-Bank kombiniert für Sie das Beste aus beiden Welten: Die Exklusivität, Nähe und Persönlichkeit einer Privatbank mit dem umfassenden und starken Leistungsspektrum einer Universalbank. Mit dem Wealth Management der BW-Bank haben Sie Zugriff auf das umfassende und starke Leistungsangebot der LBBW, einer der größten Universalbanken Deutschlands mit Standorten rund um den Globus. Dazu gehören Experten, die auf Strategien für komplexe Vermögensstrukturen spezialisiert sind.
www.bw-bank.de