Wenn es Nacht wird in der Stadt, beginnen in der Gablenberger Hauptstraße große Kerzen zu leuchten. Und nicht nur sie künden in dem Stuttgarter Stadtteil vom nahenden Weihnachtsfest. Gegenüber vom Schmalzmarkt, am Eck beim MUSE-O, steht zum ersten Mal ein großer Sternenbaum der in der Dunkelheit erstrahlt, und in den Schaufenstern tummeln sich Weihnachtsmann und Co.. Der Handels- und Gewerbeverein Gablenberg läutet mit vorweihnachtlichen Aktionen die festliche Zeit ein.
Bisher hätten sie - wie die meisten alle Jahre wieder einen Weihnachtsbaum aufgestellt, der aus einem Gablenberger Garten als Spende gekommen sei, erzählt Peter Metzler, der Vorsitzende des HGV. „Doch in diesem Jahr herrschte lange Funkstille diesbezüglich, und wir wussten nicht, ob wir überhaupt einen Baum bekommen.“ Also ersannen die Verantwortlichen eine Alternative: „Wir haben unseren Maibaum in einen Sternenbaum verwandelt“, sagt Metzler. Der rund neun Meter hohe Mast, der sonst im Wonnemonat Mai aufgestellt wird, steht nun mit einem grünen Adventskranz am Fuß und großen leuchtenden Sternen an der Spitze als Symbol für Weihnachten.
Nicht nur zur Nachtzeit präsentieren sich die Geschäfte in Gablenberg in Feststimmung - mit einem Augenzwinkern. Denn die Schaufenstern mit ihren festlichschönen Auslagen schmücken bunte, großformatige Weihnachtscartoons von Peter Ruge, dem aus Ostheim stammenden Künstler, der mittlerweile in Esslingen wohnt. Mit seinen Karikaturen zaubert er Groß und Klein ein Lächeln ins Gesicht, wie die zwei Osterhasen, die händchenhaltend vor dem Gemälde eines Weihnachtsmannes sitzend und sich zuraunen: „Den gibt's doch gar nicht!“ Beim alleinigen Betrachten der gezeichneten weihnachtlichen Geschichten soll es aber nicht bleiben. Denn Kunden und Schaufensterbummler dürfen ihren Lieblingscartoon küren. Unter allen Teilnehmenden verlost der Handels- und Gewerbeverein zehn Essensgutscheine im Wert von 50 Euro, die in Gablenberger Restaurants, alles Mitgliedsbetrieben im HGV, eingelöst werden können.
42 Mitglieder hat der Handels- und Gewerbeverein Gablenberg. Neben dem klassischen Einzelhandel seien es überwiegend Dienstleister, sagt Peter Metzler, der seit der Gründung des HGV im Jahr 1979 Vorsitzender ist. Man sei in Gablenberg noch immer gut aufgestellt, erklärt er. Es gebe zwei sehr gute Bäcker, Apotheken und vor allem auch eine Vielzahl an gastronomischen Betrieben, darunter zwei alteingesessene Gaststätten mit dem Träuble und dem Hasen. Dennoch habe sich in den mehr als vier Jahrzehnten vieles verändert, verdeutlicht Metzler. „Es gab mal elf Modegeschäfte, heute haben wir keines mehr.“
Dennoch halte sich der Leerstand in Grenzen, wenn auch immer weniger traditionelle Einzelhändler darunter seien. Umso schöner sei es, wenn ein Geschäft zurückkehre, wie Schuh Koch, das wieder in seinem Stammhaus in der Gablenberger Hauptstraße zu finden sei. „Und mit dem Aldi und dem Bio-Markt sind wir auch in Sachen Lebensmittel gut versorgt, und es sind zudem Frequenzbringer.“
In Gablenberg, so das Fazit von Peter Metzler, könne man gut wohnen und einkaufen. Gerade in der Weihnachtszeit, wenn abends die Kerzen in der Gablenberger Hauptstraße brennen und der Sternenbaum beim Schmalzmarkt leuchtet.
Von Eva Herschmann