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Wenn die Zunge brennt: Ursachen und Hilfen

Essen, singen, küssen: All das kann erheblich beeinträchtigt werden, wenn die Zunge oder der gesamte Mund brennt. Besonders häufig sind Frauen in den Wechseljahren betroffen, aber nicht ausschließlich. Was kann die lästigen Beschwerden lindern?

Wenn die Zunge brennt: Ursachen und Hilfen

Unangenehm: Bei einer Glossodynie sind meist die vorderen zwei Drittel der Zunge betroffen, die Ränder und die Zungenspitze. Foto: Benjamin Nolte/dpa-tmn

Ein brennendes, kribbelndes oder schmerzendes Gefühl auf der Zunge, das über mehrere Stunden anhält, kann sehr belastend sein. Dieses Phänomen wird in der Medizin als Glossodynie bezeichnet.

Betroffen sind meist die vorderen zwei Drittel der Zunge, insbesondere die Ränder und die Zungenspitze. In manchen Fällen breiten sich die Beschwerden auch auf den Gaumen, die Wangen und die Mundschleimhaut aus. Dann spricht man vom Burning-Mouth-Syndrom.

Auch die Wahrnehmung von Geschmacksrichtungen kann sich verändern, und es kann zu einem unangenehmen metallischen oder bitteren Geschmack kommen. Darüber hinaus sind Mundtrockenheit und verstärkter Mundgeruch mögliche Begleiterscheinungen des Zungenbrennens.

Besonders häufig betroffen sind Frauen mittleren und höheren Alters. Nach Schätzungen der Initiative ProDente erlebt etwa jede sechste Frau in ab den Wechseljahren diese Beschwerden. Ein möglicher Grund ist die Hormonumstellung, die in Kombination mit der psychischen Belastung der Wechseljahre das Zungenbrennen begünstigen kann.

Es gibt jedoch viele mögliche Ursachen für Zungenbrennen. Dazu zählen scharfe Kanten von Zahnersatz, die die Schleimhäute reizen, angeborene Funktionsstörungen der Pilzbefall, Speicheldrüsen, Herpesinfektionen oder bestimmte Medikamente. Auch psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Schizophrenie können das Symptom hervorrufen.

Darüber hinaus kann ein Brennen darauf hinweisen, dass dem Körper Vitamine oder Spurenelemente wie Vitamin B12 oder C, Folsäure oder Eisen fehlen. Auch eine allergische Reaktion auf Inhaltsstoffe von Zahnpasta oder Mundspülungen kann eine Rolle spielen.

Hilfe und Behandlungsmöglichkeiten

Da hinter dem Zungenbrennen viele verschiedene Ursachen stecken können, empfiehlt es sich, zunächst die Hausarztpraxis aufzusuchen. Dort kennt man die Krankengeschichte und hat einen Überblick über bestehende Grunderkrankungen, verordnete Medikamente und mögliche Allergien. Auf dieser Grundlage kann oft eine Vermutung über die Ursache und eine mögliche Behandlung getroffen werden.

Falls nötig, kann das Zungenbrennen im nächsten Schritt weiter abgeklärt werden, zum Beispiel durch Fachärzte.

Tipps zur Selbsthilfe

Wer regelmäßig unter Zungenbrennen leidet, sollte alles vermeiden, was die Schleimhäute im Mund zusätzlich reizt. Dazu gehören scharfe und saure Speisen sowie Alkohol und Nikotin.

Milde Mundspülungen, etwa mit Salbei oder Kamille, können wohltuend wirken. Bei Mundtrockenheit ist es wichtig, ausreichend zu trinken. Auch zuckerfreie Kaugummis können helfen, da das Kauen die Speichelproduktion anregt.

Da beim Zungenbrennen oft auch psychische Faktoren eine Rolle spielen, ist es ratsam, einen gesunden Umgang mit Stress und psychischen Belastungen zu finden - auch wenn dies oft leichter gesagt als getan ist.
dpa/tmn