Am 15. April 2023 wurden die letzten drei Kernkraftwerke in Deutschland abgeschaltet. Welchen Anteil hatte die Atomkraft an der Stromversorgung? Und wie geht es weiter mit Strombedarf und Versorgung? Hier sind die wichtigsten Antworten.
Welchen Anteil hatte der Atomstrom zuletzt?
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes waren 2022 nur noch 6,4 Prozent des in Deutschland erzeugten Stroms Atomstrom. Hauptsächlich wurde der Strom von Kohle und Gaskraftwerken, Windrädern und Photovoltaikanlagen erzeugt. „Der Wegfall des Atomstroms kann problemlos durch andere Quellen kompensiert werden, die Verbraucher müssen sich keine Sorgen machen“, erklärt Ralph Kampwirth vom Ökostromanbieter Lichtblick. Verbraucherinnen und Verbraucher können dabei besonders klimafreundlich agieren, indem sie auf sauberen Grünstrom setzen.
Warum verabschiedet sich Deutschland aus der Atomenergie?
Der Atomausstieg wurde bereits 2011 vom damaligen Bundestag beschlossen. Ein wesentlicher Antreiber dafür war die Atomkatastrophe in Fukushima. Bei der Abstimmung herrschte parteiübergreifend eine breite Mehrheit.
Wie wird sich der Stromverbrauch entwickeln?
Einer Prognos-Studie zufolge wird sich der Bruttostromverbrauch von 595 Terawattstunden im Jahr 2018 auf 658 TWh im Jahr 2030 erhöhen, ein Plus von elf Prozent. Haupttreiber für den Anstieg sind demnach vor allem der Verkehrssektor mit dem starken Wachstum bei der Elektromobilität, die elektrischen Wärmepumpen in Gebäuden und Wärmenetzen, die Erzeugung von Elektrolyse-Wasserstoff sowie die Produktion von Batterien.
Wie soll der Stromverbrauch gedeckt werden?
Um die Klimaschutzziele zu erreichen und unabhängig von fossilen Energieimporten zu werden, soll der Anteil Erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch bis 2030 auf mindestens 80 Prozent steigen. 2022 waren es 46,2 Prozent. „Der Anteil Erneuerbarer Energien muss sich innerhalb von weniger als zehn Jahren demnach fast verdoppeln. Das ist ein anspruchsvolles Ziel, aber es ist erreichbar, wenn das Potenzial bei Wind- und Solarenergie noch viel konsequenter als bisher ausgeschöpft wird“. djd