Die Benninger Kirbe ist weit über die Grenzen der Gemeinde bekannt. Nicht nur, weil am letzten Tag ein großes Feuerwerk weit über die Ortsgrenzen zu hören ist und den Himmel über dem Neckar zum Funkeln bringt, sondern auch weil die Kirbe ein echter Feschdles-Marathon ist: Benningen feiert mit vielen Gästen vom Freitag, 8. November bis Montag, 11. November!
Ein Fest mit langer Tradition
Es ist die wohl älteste Kirbe im Landkreis Ludwigsburg und sie hat eine lange Geschichte: Die Benninger Kirbe entstand um das Jahr 1900 und geht vermutlich auf den der Abschluss der Kirchweih, also ein altes Erntedankfest, zurück. Die viertägige Party hat einen festen Platz im Kalender und findet immer am Wochenende vor dem Martinstagam 11. November statt. Über mehr als 120 Jahre hat sich in Benningen eine eigene Kirbe-Tradition entwickelt - bei der zum Abschluss ein Sarg auf dem Neckar Yerbrannt wird.
Organisiert wird das Traditionsfest von den Kirbebuben, die vom Kirbeverein Benningen unterstützt werden. In diesem Jahr kommen die Kirbebuben aus dem Jahrgang 2004. Ursprünglich waren die Kirbebuben die junge Benninger, die im folgenden Jahr zum Militär eingezogen wurden. Bevor sie ihren Heimatort verlassen mussten, feierten sie ein Fest auf dem Kirbeplatz.
Feuerwerk zum Finale
Höhepunkt der Kirbe ist die Sargverbrennung am Montagabend auf dem Neckar, ihren Ursprung hat sie vermutlich im Brauch des Kirbevergrabens, bei dem symbolisch ein Kuchen vergraben wurde. Die Kirbebuben wählen einen Kirbepfarrer, er hält die Kirbepredigt, in der er das Weltgeschehen sowie Ereignisse aus der Region des fast vergangenen Jahres aufs Korn nimmt.
Schließlich wird der Sarg in Begleitung eines Trauerzuges zum Neckar getragen, wo er verbrannt wird. Bis vor einigen Jahren wurde der Sarg mit Magnesium gefüllt und in die Luft gejagt - diese mitunter heftigen Explosionen wurden inzwischen durch ein Feuerwerk ersetzt.
Ein Buch zur Benninger Kirbe
Die Geschichte der Benninger Kirbe erzählt der Benninger Künstler, Moderator und Entertainer Fabian Friedl in einem kleinen Büchlein. „Viele Leute wissen gar nicht, was da bei der Kirbe passiert, warum es Kirbebuben gibt, warum sie Masken tragen, warum sie einen Sarg zum Neckar tragen und warum es da am Ende ein Feuerwerk gibt“, sagt Fabian Friedl, der all diese Fragen jetzt beantwortet.
Vorgestellt wird das 40-seitige Buch „Die Benninger Kirbe“ mit vielen Illustrationen und kindgerechten Texten am Kirbesonntag, 10. November, im Museum im Adler. Die Hälfte der 500 Exemplare wird an Kindergärten, Schulen, die Bücherei und weitere Institutionen verschenkt, der Rest wird verkauft.
Das Kirbeprogramm 2024
Freitag, 8. November
Der Starschuss zur Kirbe 2024 fällt wortwörtlich ab 19 Uhr beim Einschießen im Weinberg. Anschließend steigt im Juca die Party des Jugendclub Benningen e.V. und der Bikerclub lädt zum Umtrunk auf dem Kelterplatz.
- Samstag, 9. November
Die Kirbebuben sind tagsüber auf Spendensammel-Tour, im Vergnügungspark in der Au erwarten Fahrgeschäfte große und kleine Besucherinnen und Besucher. Am Abend heizt ab 20.30 Uhr die Band „Good News“ in der Benninger Kelter ein.
Sonntag, 10. November
Im Museum Adler wird das Buch „Die Benninger Kirbe“ von Fabian Friedl vorgestellt. Zur Stärkung gibt es Kaffee und Kuchen. Sportlich geht es bei den Handball- und Fußballspielen auf dem Sportplatz zu. Der Musikverein Benningen bietet in der Kelter ein abwechslungsreiches Programm und Bewirtung mit Kaffee, Kuchen, Mittag- und Abendessen sowie Musik vom MV Affalterbach und dem MVB Orchester.
Montag, 11. November
Höhepunkt der Kirbe ist der Montagabend: Der eigens gewählte Kirbepfarrer hält eine Predigt mit Seitenhieben auf aktuelle Ereignisse. Anschließend wird der Sarg mit einem Trauerzug zum Neckar getragen, dazu erhellt ein farbenprächtiges Feuerwerk den Himmel über dem Neckar. Die Umgehungsstraße wird während des Feuerwerks gesperrt. Ab 20.30 Uhr spielt die Coverband Drive Combo in der Kelter, der Eintritt zum Konzert ist frei.
Von Andrea Veyhle