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Heinrich Bökamp: Frühjahrscheck - Schäden vermeiden

Risse, Lecks, Algen: Der Frühling ist perfekt, um das Gebäude auf Witterungsschäden zu überprüfen. Worauf es ankommt, um kostspielige Folgeschäden zu verhindern.

Heinrich Bökamp: Frühjahrscheck - Schäden vermeiden

Ist die Mauer unten beschädigt, kann Feuchtigkeit ins Gemäuer eindringen. Foto: dpa-tmn/Andrea Warnecke

Im Frühjahr nehmen viele Hauseigentümer ihr Gebäude genauer unter die Lupe. Ein guter Zeitpunkt, denn manche Schäden am Haus entstehen durch Frost und wechselnde Temperaturen. „So ein Frühjahrs-Check ist durchaus sinnvoll“, sagt Heinrich Bökamp von der Ingenieurkammer-Bau Nordrhein-Westfalen. „Allerdings entstehen die meisten Schäden nicht in den paar Wintermonaten, sondern über längere Zeit“.

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Ursachen für Mängel seien häufig das Alter des Hauses, aber auch Fehler bei der Bauausführung, so Bökamp. Umso wichtiger sei es, solche Schäden zu bewerten und zu entscheiden, welche schnell beseitigt werden müssen - auch um kostspielige Folgeschäden zu vermeiden.

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Beim Frühlings-Check sollte man am besten Schritt für Schritt vorgehen. Wichtige Fragen dazu sind:

• Ist das Dach beschädigt - gibt es undichte Stellen?
• Hat Frost im Winter Schäden an der Fassade verursacht?
• Haben sich alte Risse vergrößert?
• Sind neue Risse in der Fassade entstanden?
• Haben sich Blasen am Mauerwerk gebildet?
• Ist Feuchtigkeit oder gar Wasser ins Mauerwerk eingedrungen?
• Gibt es irgendwo Schimmel?

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Algen und Risse an der Fassade - genau hinschauen

Nicht immer besteht die Notwendigkeit, sofort zu handeln.

Befindet sich eine grün-graue Algenschicht auf der Fassade? Dann ist dies zwar unschön, aber kein Grund zur Sorge.„Im Gegenteil, sie ist sogar ein Zeichen dafür, dass die Fassade gut gedämmt ist“, erklärt Corinna Kodim vom Eigentümerverband Haus & Grund Deutschland. „Es genügt also, Algen mit einem Reinigungsmittel zu beseitigen.

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Auch kleine Risse an der Hausfassade seien oft harmlos, so Bökamp. „Wenn sie lediglich an der Oberfläche sind und nicht größer werden, muss man nicht unbedingt schnell etwas tun“, so der Prüfingenieur für Baustatik.

Am besten beobachtet man solche Risse über einige Wochen. Werden diese größer und tiefer, muss man jedoch die Gründe dafür finden.

Feuchtigkeit im Gemäuer - Sockel und Dach überprüfen

Durch größere Risse oder andere Schäden an der Fassade kann Feuchtigkeit leicht ins Gebäude eindringen. Wasserflecken oder Schimmel im Inneren des Hauses können ein Hinweis darauf sein.

Dann sollte man umgehend handeln, rät Kodim. Doch: „Einfaches Zuspachteln der Risse bringt auf Dauer nichts.“ Vielmehr müsse man die genaue Ursache finden und beseitigen. Zumal die Ursachen für vermeintlich leichte Schäden am Gebäude manchmal tiefer liegen können.

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Wichtig zu wissen: Der Auslöser für einen Wasserschaden muss nicht unbedingt in dessen unmittelbarer Umgebung liegen. Denn das Wasser nimmt in der Regel eigene Wege durchs Gebäude. Häufig können Wasserschäden auch eine Folge von Beschädigungen etwa an der Fassade, am Sockel oder am Dach sein.

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Schäden am Dach sollte man generell nicht unterschätzen, „weil selbst durch kleine Undichtigkeiten Wasser ins Gebäude eintreten kann“, so Gerhard Heying vom Bauherren-Schutzbund. Was dann? Bei Häusern mit einem Flachdach könne man in begrenztem Umfang selbst visuell prüfen, ob etwa Klebenähte und Abdichtungsbahnen noch intakt sind. „Auf Steildächern sollte man dies in jedem Fall besser einem Fachmann überlassen“, rät Heying.

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Aufgeschwemmte Fassade - Folgeschäden verhindern

„Besonders ernst zu nehmen sind Schäden, die sich verändern“, so Bökamp. Also etwa Risse, die immer größer werden, oder Wasserflecken, die sich ausbreiten.

„Auch Schäden, die wiederkommen, nachdem sie vermeintlich beseitigt wurden, weisen auf tieferliegende Ursachen hin. Hier sollten Hauseigentümer aktiv werden, um teure Folgeschäden zu verhindern“, rät Bökamp.

Von tmn