Die Aussicht auf einen Klinikaufenthalt, die ist wohl für niemanden so richtig schön. Nicht nur, weil sich vorab Ängste melden, ob der Eingriff wie geplant verläuft, ob man die Narkose gut verträgt, wie schnell man wortwörtlich wieder auf die Beine kommt. Die Gedanken kreisen vielleicht auch um Fragen wie: Wo kann ich mich informieren, habe ich an alles gedacht, muss ich noch etwas klären? Hier bekommen Sie einen Überblick:
Wahl des Krankenhauses
In Deutschland gilt das Prinzip der freien Krankenhauswahl. Auf der Einweisung, die der behandelnde Arzt oder die Ärztin vorab ausstellt, ist zwar ein Krankenhaus angegeben, aber Sie können sich auch für eine andere Klinik entscheiden. Beachten Sie jedoch, dass etwaige Mehrkosten, wie für eine längere Anreise, selbst zu tragen sind. Um Kliniken zu vergleichen, bietet der „Bundes-Klinik-Atlas“ des Bundesgesundheitsministeriums Informationen zu rund 1700 Krankenhäusern in Deutschland, darunter die Häufigkeit bestimmter Behandlungen.
Vorbereitungen
Wenn der Termin für die Krankenhausbehandlung feststeht, sollten Sie alle Personen informieren, die mit Ihrer Abwesenheit planen müssen, wie z. B. Ihren Arbeitgeber. Überlegen Sie, wer in dieser Zeit Aufgaben wie die Pflege von Haustieren, das Leeren des Briefkastens oder das Fahren der Kinder übernehmen kann. Wenn Sie einen Angehörigen pflegen, könnte die Verhinderungspflege eine Option sein, bei der die Pflegeversicherung die Kosten für eine Ersatzpflege übernimmt.
Wichtige Dokumente
Bringen Sie zur Anmeldung Ihre Versichertenkarte, den Personalausweis und die Einweisung des Arztes mit. Wenn Sie privat versichert sind, sollten Sie die Kostenzusage Ihrer Krankenkasse bereithalten. Falls vorhanden, nehmen Sie auch Ihre Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht mit. Informieren Sie das Krankenhaus über Ihren Gesundheitszustand, etwa über Herzschrittmacher, Prothesen oder regelmäßig eingenommene Medikamente. Allergiker sollten ihren Allergie-Pass mitbringen, und wer Blutverdünner einnimmt, den Marcumar-Pass. Viele Krankenhäuser bieten auf ihren Webseiten Checklisten an, welche Dokumente benötigt werden.
Was packe ich ein?
Packen Sie bequeme Kleidung ein, die keine frischen OP-Narben reizt. Hilfsmittel wie Hörgerät oder Brille sollten sicher in einer Dose oder einem Etui verstaut werden, um Verluste zu vermeiden. Denken Sie auch an Unterhaltungsmedien wie Bücher oder Musik. Wenn Sie Serien streamen möchten, erkundigen Sie sich vorab über die WLAN-Situation im Krankenhaus. Laut einer Verivox-Auswertung bieten 70 Prozent der größten Kliniken in Deutschland kostenloses WLAN an. Wo dies nicht der Fall ist, können Kosten von etwa drei bis fünf Euro pro Tag anfallen.
Wertsachen und Kosten
Lassen Sie Wertsachen, insbesondere Schmuck, zu Hause. In den OP müssen Ringe und anderer Schmuck ohnehin abgelegt werden.
Die Zuzahlung für gesetzlich Versicherte ab 18 Jahren liegt bei 10 Euro pro Tag. Nach 28 Tagen entfällt die Zuzahlung. Nach der Entlassung erhalten Sie eine Rechnung.
Entlassung und Nachsorge
Das Entlassmanagement des Krankenhauses hilft dabei, den Übergang nach der Klinikzeit zu organisieren. Je frühzeitiger Sie Kontakt aufnehmen, desto besser – besonders wenn Sie Unterstützung wie häusliche Krankenpflege, eine Haushaltshilfe oder Pflegehilfsmittel benötigen.
Wenn Sie sich selbst entlassen möchten, müssen Sie ein Formular unterschreiben, das darauf hinweist, dass die Entlassung gegen ärztlichen Rat erfolgt. Bei Komplikationen nach der Entlassung, wie einer wieder aufbrechenden OP-Wunde, wird eine erneute Behandlung selbstverständlich durchgeführt.
Krankschreibung und Medikamente
Das Krankenhaus kann Sie für bis zu sieben Tage krankschreiben, damit Sie nicht sofort nach der Entlassung zum Hausarzt müssen. Medikamente werden nur zur Überbrückung von Wochenenden oder Feiertagen mitgegeben. Die Klinik kann auch Rezepte ausstellen, jedoch nur für die kleinste Packungsgröße. Ricarda Dieckmann, dpa