Das Abschlusszeugnis in der Tasche und nun? Viele junge Menschen sind orientierungslos, wenn es um die Berufswahl geht. Laut einer Umfrage waren sich nur etwa ein Drittel (32 Prozent) der Auszubildenden und dualen Studierenden sicher, welche Ausbildung sie nach ihrem Schulabschluss beginnen möchten. 15 Prozent wussten zunächst überhaupt nicht, welchen Weg sie einschlagen sollen. Dies geht aus einer Azubi-Studie im Auftrag des Recruiting- und Testanbieters „u-form Testsysteme“ hervor, für die unter anderem fast 5000 Schülerinnen und Schüler sowie Auszubildende befragt wurden.
„Grundlagenausbildung“ als Berufswegweiser
Eine sogenannte Grundlagenausbildung könnte den nahtlosen Übergang in die Berufswelt erleichtern. 87 Prozent der Befragten begrüßen die Idee, dass Schulabsolventen in einem halben Orientierungsjahr verschiedene Berufsfelder durchlaufen, bevor sie sich für einen konkreten Berufsentscheid. Auch andere Faktoren helfen bei der Entscheidung für Ausbildungsberuf: einen Praktika bieten vielen Jugendlichen die beste Möglichkeit, herauszufinden, ob ein Beruf zu ihnen passt. Umfassende Informationen über verschiedene Berufe und deren Aufstiegsmöglichkeiten spielen ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Entscheidungsfindung.
1,2 oder 3: Viele Bewerber haben die Wahl
Weniger Bewerbungen und unbesetzte Stellen: Der Nachwuchsmangel in Ausbildungsberufen bleibt ein drängendes Problem. Wie im Vorjahr kann sich eine knappe Mehrheit der Bewerberinnen und Bewerber ihren Ausbildungsbetrieb aussuchen: Mehr als 50 Prozent gaben an, dass sie zwischen zwei oder mehr Angeboten wählen konnten.
Bei der Bewerbung kommt es den Jugendlichen vor allem auf das Image der Ausbildung an: 41 Prozent der befragten Auszubildenden bewarben sich bei ihrem Betrieb, weil die Ausbildung dort einen „sehr guten Ruf“ genieße. Im Ausbildungsalltag bestätigt sich dieses positive Bild jedoch nur für 39 Prozent der Azubis uneingeschränkt.            dpa/tmn