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Bauen & Wohnen

So bringt die Sanierung Vorteile

Dass energetische Maßnahmen am Wohneigentum Steuervorteile bringen, ist klar. Bei einigen Dingen wurde nun aber nachgebessert.

Immobilie energetisch saniert? In vielen Fällen können Verbraucherinnen und Verbraucher die Kosten dafür steuerlich geltend machen. Foto: Andrea Warnecke/dpa-tmn
Immobilie energetisch saniert? In vielen Fällen können Verbraucherinnen und Verbraucher die Kosten dafür steuerlich geltend machen. Foto: Andrea Warnecke/dpa-tmn

Wer seine Immobilie energetisch sanieren lässt, kann davon seit 2020 steuerlich profitieren. In der Praxis gab es allerdings lange Zeit ungeklärte Einzelfragen. Etwa: Inwiefern können Wohnungseigentümer Sanierungskosten absetzen, die am Gemeinschaftseigentum angefallen sind? Oder: Können auch Kosten für Maßnahmen steuerlich geltend gemacht werden, die zwar keinen direkten Einfluss auf den energetischen Zustand eines Gebäudes haben, wohl aber im Zuge dessen angegangen werden müssen? 

In einem Schreiben, auf das der Bund der Steuerzahler verweist, schafft die Finanzverwaltung nun Klarheit - für Eigentümer, Steuerberater und Finanzämter.

Auch Umfeldmaßnahmen sind jetzt förderfähig

So gilt für Wohnungseigentümer einer Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG), dass sie Steuerermäßigungen genau in dem Umfang ihres Miteigentumsanteils geltend machen können. Bei einem Vier-Parteien-Haus kann jede Partei daher 25 Prozent der Gesamtkosten für die energetische Maßnahme steuerlich geltend machen.

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Zudem hat das Bundesfinanzministerium in dem Schreiben präzisiert, wann ein Haus oder eine Wohnung tatsächlich als „zu eigenen Wohnzwecken“ genutzt gilt.

Denn das ist eine entscheidende Voraussetzung, um eine Maßnahme überhaupt steuerlich geltend machen zu können. Wer eine Immobilie vermietet oder diese leer stehen lässt, wird nämlich von der Förderung ausgeschlossen.

„Rechtssicherheit gibt es jetzt auch für sogenannte Umfeldmaßnahmen. Viele vorbereitende Arbeiten wie das Entfernen von Putz, der Austausch von Regenrohren oder vorbereitende Dämmarbeiten sind nun ausdrücklich als förderfähig anerkannt“, sagt Daniela Karbe-Geßler vom Bund der Steuerzahler. Wichtig ist lediglich, dass die Arbeiten im direkten Zusammenhang mit einer energetischen Maßnahme stehen. Das eröffne Eigentümern zusätzliche steuerliche Spielräume.

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An den Grundsätzen hat sich nichts geändert

Der Bund der Steuerzahler rät Eigentümerinnen und Eigentümern, unbedingt darauf zu achten, dass sämtliche Arbeiten von Fachunternehmen ausgeführt werden. Denn nur so ist eine steuerliche Förderung überhaupt möglich. Zudem lohnt es sich, bei der Planung zu prüfen, ob vorbereitende Arbeiten wie Putzentfernung oder Rohrsanierung mit in den Sanierungsplan aufgenommen werden können. Insgesamt können 20 Prozent der förderfähigen Sanierungskosten, maximal jedoch 40.000 Euro pro Objekt steuerlich geltend gemacht werden. Die Ermäßigung muss dabei auf drei Jahre verteilt werden: Im ersten und zweiten Jahr werden je sieben Prozent der Kosten steuerlich in Abzug gebracht.

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Im dritten Jahr noch einmal sechs Prozent.


Was zählt, ist die richtige Reihenfolge

Zuerst Fenster und Fassade, dann Heizung sanieren

Wer sein Heim energetisch sanieren möchte, steht oft vor der Frage: Wo anfangen? Während viele Hausbesitzer spontan an eine neue Heizung denken, raten Energieexperten zu einer anderen Reihenfolge. Denn nur wer Schritt für Schritt vorgeht, erzielt langfristig die besten Ergebnisse für den eigenen Geldbeutel ebenso wie für den Klimaschutz.

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Schlüssel zur Effizienz

Grundsätzlich gilt: Zuerst wird die Gebäudehülle optimiert, danach die Haustechnik. „Wenn durch alte Fenster und schlecht gedämmte Fassaden wertvolle Wärme entweicht, kann auch die modernste Heizung nicht effizient arbeiten“, erklärt Ulf Schneider von Rehau Window Solutions. Deshalb sollten Immobilienbesitzer zunächst Dach, Fassade und Fenster auf den neuesten Stand bringen. Erst im letzten Schritt ist die Heizungsmodernisierung sinnvoll. Die Anlage kann dann gegebenenfalls deutlich kleiner dimensioniert werden, da der Energiebedarf bereits spürbar gesenkt wurde.

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Vor allem die Fenster spielen eine zentrale Rolle für die Energieeinsparung. Moderne Modelle reduzieren den Verlust im Vergleich etwa zu alten Holzfenstern um bis zu 76 Prozent. Das macht sich direkt auf der Heizkostenabrechnung bemerkbar. Zusätzlich steigt der Wohnkomfort: Räume bleiben im Winter warm und im Sommer angenehm kühl. Mit Online-Tools wie etwa einem können Eigentümer schon vorab berechnen, wie viel sie durch einen Fenstertausch einsparen können. Energiesparrechner

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Förderung nutzen

Die Investition in neue Fenster wird vom Staat gefördert. Zuschüsse und Kredite bieten unter anderem die KfW und das BAFA, ergänzt durch zahlreiche regionale Programme.

Eine tagesaktuelle
Übersicht finden Hausbesitzer etwa unter fenster.rehau.de/foerderung

Neben der direkten Kostenersparnis beim Heizen leisten Sanierer einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz: Weniger Energieverbrauch bedeutet weniger CO2-Ausstoß.

Zudem steigern moderne Fenster und eine effiziente Gebäudehülle den Wert der Immobilie. Das ist ein Vorteil sowohl für die Altersvorsorge als auch für einen möglichen späteren Hausverkauf.