Herr Seiter, wie viele Menschen machen in diesem Jahr beim mz3athlon mit?
Wir haben gut 350 Einzelanmeldungen und rund 30 Staffeln beim Wettbewerb Family and Friends, bei dem je eine Person schwimmt, radelt oder läuft. Dazu kommen gut 150 Sportlerinnen und Sportler aus der ALBGOLD- und der BWTV Triathlonliga powered by RACEPEDIA. Neu dabei ist in diesem Jahr außerdem die LandesLiga-Süd.

Was zeichnet den mz3athlon aus?
Unser „Hawaii im Ländle“ ist familiär. Es ist auch was für Einsteigerinnen und Einsteiger, man kann sich zu Hause mal ausprobieren und Wettkampfluft schmuppern. Beim Staffel-Wettbewerb können auch Menschen mitmachen, denen alle drei Disziplinen zu viel sind oder die wegen gesundheitlichen Problemen zum Beispiel nicht laufen können. Jeder kann hier einfach mal reinschnuppern in diese faszinierende Sportart. Und spätestens beim Zieleinlauf gibt es unendlich viele glückliche Gesichter zu sehen. Übrigens, dass der mz3athlon einen guten Ruf hat, merkt man auch an daran, dass von Steinheim und Murr inzwischen mit dem Zusatz „dort, wo der Triathlon stattfindet“ gesprochen wird.
Warum sollte man beim mz3athlon zusehen?
Wer Freude daran hat, Sportlerinnen und Sportlern zuzusehen, wer Menschen schwitzen sehen will, wer Menschen in Bewegung beobachten will, ist beim mz3athlon genau richtig. Bei uns geht es nicht um Superstars, da machen Leute mit wie du und ich. Die kann man anfeuern, ihnen Energie geben und ihnen ins Ziel helfen. Und ganz oft kennt man auch die eine oder den anderen. Und all das praktisch direkt vor der Haustüre, man muss nicht weit fahren, um an diesem Sonntag was zu erleben. Einfach an die Strecken kommen die Stimmung genießen und Stimmung machen!

Sie organisieren den mz3athlon seit über 20 Jahren, was war Ihr persönliches Highlight?
Ich kenne so viele schöne Geschichten rund um diese Veranstaltung, es ist schwer bis unmöglich, eine Sache rauszupicken. Und dann sind da ja auch noch die ganzen Geschichten, die ich nicht kenne! Es gibt für mich einige Helden, das sind die Teilnehmer, die jedes Jahr am Start sind. Thomas Friedl zum Beispiel, er hat bislang jedes Jahr mitgemacht. Andere hatten zwischendurch Verletzungspech, sind aber auch regelmäßig seit den Anfangstagen dabei. Oder Menschen, die nach schwerer Krankheit sich zum Ziel setzten, den Triathlon in der Sprintdistanz zu absolvieren und dann ins Ziel kommen. Überhaupt, jeder der ins Ziel kommt – da ist so viel Freude, die man miterleben kann. Oder wenn drei Generationen mit Enkel, Eltern und Großeltern an den Start gehen – auch das sind besondere Momente und Erinnerungen.
Was hat sich verändert?
Bei dieser Veranstaltung: Nicht viel! Aber ich merke, dass ich alt werde! Ich bin kein Freund von solchen Zahlen-Jubiläen wie „20 Jahre mz3athlon“. Jeder Wettbewerb war einzigartig und hatte seinen eigenen Höhen und Tiefen. Es ist vielmehr so, dass ich ziemlich dankbar bin, dass alles schon so lange machen zu dürfen. Ich betrachte es als Privileg.

Wie laufen die Vorbereitungen?
Es funktioniert alles nach Plan, wir sind ein eingespieltes Team und haben Routine. Gleichzeitig bringt Niklas Knoll jetzt frischen Wind in unsere Mannschaft, er ist selbst Triathlet und studiert Eventmanagement, kennt die Veranstaltung seit vielen Jahren. Einen besseren Mann kann ich mir nicht vorstellen, er ist eine tolle Unterstützung und hat einen anderen Blickwinkel, da er viel jünger ist. Neu ist auch eine Kooperation mit dem CVJM, der uns mit Women- und Menpower tatkräftig unter die Arme greift. Das ist nicht selbstverständlich, denn helfende Hände sind heute nicht immer einfach zu finden. Großartig ist, dass uns nach wie vor viele alte Hasen vom Team Silla Hopp so tatkräftig unterstützen. Wir freuen uns natürlich auch, dass die Stadt Steinheim und die Gemeinde Murr seit Jahren diese Veranstaltung möglich machen und so viel Vertrauen in uns setzen. Der mz3athlon braucht auch die Unterstützung des Deutsche Rote Kreuz mit seinem Ortsvereinen und der örtlichen Feuerwehren, auch ihnen danken wir. Ebenso der Erich-Kästner-Realschule in Steinheim und dem SFC Höpfigheim.
Wann machen Sie noch einmal einen Triathlon?
Ich habe einige hinter mir, bin aber nicht sicher, ob ich das heute nochmals machen wollte. Der Wettkampftag ist ja praktisch nur die Sahne auf dem Obstsalat. Vorher muss man Früchte besorgen, waschen, schnibbeln – der Aufwand ist hoch. Und dass ich seit über zwei Jahrzehnten den mz3athlon organisiere, bedeutet eben auch, dass ich über 20 Jahre älter geworden bin.