Air Berlin ist insolvent. Nun wird über die Zukunft der Airline verhandelt. Foto: dpa-Zentralbild

Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries plädiert dafür, dass Lufthansa größere Teile der insolventen Air Berlin bekommen soll. Dieser Wunsch sorgt allerdings für schlechte Stimmung bei anderen interessierten Unternehmen.

Berlin - Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) plädiert dafür, dass größere Teile der insolventen Air Berlin an die Lufthansa gehen. „Ich würde es begrüßen, wenn die Lufthansa größere Anteile von Air Berlin übernimmt“, sagte die Ministerin der Zeitung „Handelsblatt“ (Montagausgabe). „Die Lufthansa ist ein Champion im Luftverkehr - ihre Position kann jetzt aber noch gestärkt werden.“ Die Ministerin wiederholte aber, das aus wettbewerbs- und kartellrechtlichen Gründen nicht eine einzige Airline Air Berlin kaufen könne.

Zypries, die auch Luft- und Raumfahrtkoorinatorin der Regierung ist, erwartet keine weiteren Pleiten in der deutschen Luftfahrtbranche erwartet. „Davon gehe ich nicht aus“, sagte sie. Spekulationen, die rasche Zusage des staatlichen Überbrückungskredits von 150 Millionen Euro für Air Berlin habe auch etwas mit dem Wahlkampf zu tun, wies Zypries als „Unsinn“ zurück. Außerdem verwahrte sie sich gegen Vorwürfe, es gebe ein abgekartetes Spiel zwischen Bundesregierung und Lufthansa. „Das stimmt natürlich nicht“, unterstrich sie.

Andere wollen die insolvente Airline komplett übernehmen

Der Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl, der Air Berlin gemeinsam mit Partnern komplett übernehmen will, wirft der Bundesregierung vor, sie strebe zusammen mit der Lufthansa eine mit Steuergeldern finanzierte Lösung an, die eine Zerschlagung von Air Berlin bedeuten würde. Seiner Ansicht nach ist nicht ausgemacht, dass Air Berlin als Einzelgesellschaft keine Chance hätte.