Der Stöckachplatz wird in den nächsten Jahren ein ganz neues Gesicht bekommen. Foto: Jürgen Brand/Jürgen Brand

Die Stadtteil-Assistenz hat ihren Jahresbericht vorgestellt.

Stuttgart-Ost - Beim Stöckachplatz wird die Problematik besonders deutlich: 2014 gab es den städtebaulichen Wettbewerb, erst 2022 wird das Ergebnis wahrscheinlich baulich umgesetzt. „Die Ehrenamtlichen bei der Stange zu halten, ist da durchaus eine Herausforderung“, sagt Ingrid Schwerdtfeger. „Aber die große Breite an Aktivitäten in den vergangenen zwölf Monaten zeigt, dass es gelingt.“ Schwerdtfeger ist für Bündnis 90/Die Grünen im Bezirksbeirat und engagiert sich seit vielen Jahren im Stöckachtreff, wo auch die Stadtteilassistenz des Sanierungsgebietes Stöckach 29 zu Hause ist. Um die vielen Aktivitäten aufrecht erhalten zu können, stand im vergangenen Jahr die Revitalisierung des Treffs auf dem Programm der Stadtteilassistenz: „Bei einer Klausurtagung wurde beschlossen, künftig wieder mehr Exkursionen oder Themenabende anzubieten“, so Miriam Schwarz vom Amt für Stadtplanung und Wohnen. Damit wolle man vermehrt wieder neues Publikum in den Stadtteiltreff locken, um den harten Kern der Engagierten zu ergänzen.

Drei abgeschlossene, elf laufende Projekte

Manche sind von Anfang an dabei und konnten sich vom „einfachen“ Bürger zum „Stadtsanierungs-Experten“ entwickeln. Aufgaben gibt es für Experten als auch für Neulinge nach acht Jahren Sanierungsgebiet noch genügend. „Damit sind wir zeitlich ungefähr bei der Halbzeit angekommen“, sagt Schwarz. Der Zwischenstand zeigt drei abgeschlossene und elf noch laufende beziehungsweise anstehende Projekte, vom Park der Villa Berg ganz im Osten bis zur Mittelstreifen-Begrünung an der Neckarstraße ganz im Westen des Stadtbezirks.

Hochbetrieb gab es in den vergangenen Monaten vor allem in der Arbeitsgruppe Stöckachplatz und Hauswirtschaftliche Schule. „Es ist ein Erfolg des Bürgerengagements, dass die Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft (SWSG) die Entwicklung des Grundstücks Hackstraße 2 übernimmt und dieses so in städtischer Hand bleibt“, sagt Schwarz. Der SWSG konnte bereits eine Ideensammlung aus der Bürgerbeteiligung übergeben werden. Noch in diesem Jahr soll das alte Gebäude abgerissen werden – direkt daneben ist laut SWSG nun inzwischen auch der Erhalt des Standorts der Kindergartengruppe Nikolausstraße gesichert.

An der Ostendstraße wird gebaut

Die Arbeitsgruppe Miete und Wohnen hat sich in den vergangenen Monaten vor allem mit dem ehemaligen Betriebsgelände der EnBW an der Hackstraße befasst. Bereits im Frühjahr 2019 konnte man erreichen, dass ein Vertreter aus dem Stöckachtreff künftig zu den vier Vertretern aus der Bevölkerung im Beteiligungsprozess gehört.

Die Arbeitsgruppe Verkehr durfte sich auch im vergangenen Jahr über viele Diskussionen zu diesem „heißen“ Thema im Osten freuen und im Frühjahr einen Erfolg feiern: Nach vielen Verzögerungen haben nun endlich die Bauarbeiten an der Ostendstraße begonnen. Immer noch Thema ist die bereits 2017 im Bürgerhaushalt auf Platz zwei im Osten gewählte Gleisbegrünung an der Neckarstraße. „Mit einer Fotomontage wollen wir noch mehr Menschen von dem Projekt begeistern – und so endlich der Umsetzung näherkommen“, sagt Schwarz.

Viel Bewegung konnte auch die Arbeitsgruppe Villa Berg verzeichnen: Der Grundsatzbeschluss im Mai 2019 war ein Meilenstein für das Engagement – nun gilt bei allen Erfolgen, die weiteren Entwicklungen kritisch zu begleiten. An der mangelnden Geduld der ehrenamtlich Engagierten wird es definitiv nicht scheitern.