Manuel Koch ist einer der vielen Ex-Württembergliga-Spieler beim Spitzenreiter SKV Oberstenfeld II. Foto: Archiv (avanti)

Die Oberstenfelder haben alle ihre bisherigen Spiele gewonnen und fokussieren den Aufstieg, die HSG Marbach/Rielingshausen und die HABO SG II sind mit dem Saisonverlauf weniger zufrieden.

Enz-Murr - Rund die Hälfte der Saison in der Handball-Bezirksliga Enz-Murr ist absolviert – und wie von vielen erwartet zieht der SKV Oberstenfeld II
einsam seine Kreise. Die mit ehemaligen Württembergliga-Spielern gespickte Truppe hat alle ihre zehn bisherigen Partien mit mindestens vier Toren Differenz gewonnen. Nur die TSF Ditzingen II, gegen die der SKV noch gar nicht gespielt hat, scheint mit nur einem Minuspunkt noch gefährlich werden zu können. „Das ist von der Struktur her eine ähnliche Truppe wie wir, nur etwas jünger“, sagt SKV-Coach Simon Weiberle.

Das Ziel Aufstieg hatten die Oberstenfelder vor der Saison nur intern ausgegeben. „Wir wollten nicht zu viel Druck aufbauen. Aber bislang sind wir ja auf einem guten Weg. Wir sind sehr ausgeglichen besetzt, jeder ist ersetzbar“, findet Weiberle. Gerade Letzteres sieht auch Manuel Koch so, der erst zuletzt gegen die HABO SG II wieder elf Tore erzielte: „Mal mache ich viele Tore, dann Edgar Gneiding oder Tobias Deuring oder ein anderer – der Gegner kann sich nicht auf einzelne Spieler einstellen.“ Die Mischung aus Spaß und Qualität sieht Koch als einen weiteren wichtigen Aspekt: „Wir sind alles Kumpels, haben zum Großteil schon in der Jugend zusammen gespielt und machen auch privat viel zusammen. Da geht man einfach gerne ins Training. Aber wir haben eben auch alle Bock aufs Gewinnen.“ Und Weiberle hat beobachtet, „dass mancher jetzt fast noch mehr Einsatz zeigt, als in den Zeiten, als er zuletzt in der ersten Mannschaft gespielt hat“. Sollte es mit dem Aufstieg klappen, so wird die Mannschaft übrigens weitgehend zusammen bleiben. „Wir haben das schon besprochen. Aber klar ist auch, dass wir den Trainingsumfang dann nicht wieder erhöhen, es bleibt bei zweimal pro Woche. Wir müssen die Spiele also dann über die handballerische Qualität gewinnen und werden den Gegner sicher nicht aus den Socken laufen“, erklärt Weiberle.

Auf Platz vier befindet sich derzeit die HSG Neckar,
bei der vor Saisonbeginn Marc Grams als Trainer übernommen hat. Außer gegen die beiden Top-Teams aus Oberstenfeld und Ludwigsburg unterlag die HSG lediglich im Derby der HSG Marbach/Rielingshausen. Das war einer der wenigen Ausreißer nach unten, was dafür spricht, dass die HSG Neckar doch ein Stück konstanter spielt, als das in den vergangenen Jahren der Fall war. Ansonsten gab es neben den bisher sechs Siegen noch zwei Unentschieden, eins davon gegen die TSF Ditzingen II – immerhin der bislang einzige Punktverlust der Ditzinger.

Insgesamt ist die Bezirksliga von den Punkten her zweigeteilt: Die oberen fünf Teams haben allesamt ein meist deutlich positives Konto, die sechs Mannschaften dahinter liegen hingegen klar im Minus. Die HSG Marbach/Rielingshausen
liegt derzeit auf Rang neun, ist aber nur einen Zähler schlechter als die drei Teams vor ihr. Auffällig sind hier die vielen knappen Spiele: Bei sieben der bislang elf Spiele der Schillerstädter lagen die Gegner am Ende nur maximal zwei Tore auseinander – und nur ein einziges Mal davon gewann die HSG. „Wir hatten immer wieder Verletzte, dadurch fehlte manchmal auch etwas der Glaube an die eigene Leistung“, analysiert Trainer Martin Wittlinger die „maue Hinrunde. Speziell in den letzten Spielen sind wir gehörig abgerutscht. Wir haben uns dann erstmal zusammengesetzt und ein paar deutliche Worte gesprochen.“ Er hofft, dass sich die Situation durch die Rückkehr von Marius Blind und Daniel Blaschke wieder bessert. „Wir haben ja häufig auch junge Spieler aus der zweiten Mannschaft hochgeholt. Da merkt man vor allem in der Schlussphase den Unterschied zwischen Kreisliga A und Bezirksliga.“ Die nächste Hiobsbotschaft gab es allerdings schon kurz vor Weihnachten: Da hat sich Linkshänder Finn Graykowski das Handgelenk gebrochen, er wird seinem Team längere Zeit fehlen.

Mit Sicherheit etwas anders hatte sich die HABO SG II
den Saisonverlauf vorgestellt. Das für die bisherige Mannschaft der HG Steinheim-Kleinbottwar nach der Fusion mit dem TV Großbottwar und der teilweisen Vermischung der Teams der Umbruch nicht leicht werden würde, dass war allen Beteiligten klar. Aber nur drei Punkte und der letzte Platz sind dann doch etwas enttäuschend. „Der letzte Platz ist nie optimal. Wir tun uns bislang schwer, konstant über 60 Minuten unsere Leistung zu bringen“, sagt Trainer Simon Friedl. Ein Grund sei bisher auch gewesen, dass man häufig in neuen Formationen spielen musste. „Aber das hat sich jetzt stabilisiert. Ich hoffe, dass die Rückrunde besser läuft und wir vielleicht noch den ein oder anderen Platz gutmachen können. Viel wird aber nicht drin sein.“ Daher sei es natürlich gut, dass wahrscheinlich nur eine Mannschaft absteigt und diese nach dem Rückzug des TV Tamm schon vor Saisonbeginn bereits feststeht.