In Baden-Württemberg steigt die Zahl der Zwillingsgeburten weiter an. Foto: dpa-Zentralbild

Seit Bestehen des Landes Baden-Württemberg sind noch nie so viele Zwillinge auf die Welt gekommen wie im vergangenen Jahr. Das liegt auch an der zunehmend späteren Entscheidung von Paaren für ein Kind.

Stuttgart - In Baden-Württemberg haben im vergangenen Jahr so viele Zwillinge das Licht der Welt erblickt wie noch nie seit Gründung des Bundeslandes 1952. Von den 98 691 Frauen, die im Jahr 2015 Kinder zur Welt brachten, gebaren 1806 Zwillinge, wie das Statistische Landesamt am Montag in Stuttgart mitteilte. Bei jeder 55. Geburt wurden damit Zwillinge geboren - 581 Mal zwei Jungen, 580 Mal zwei Mädchen und 645 Mal Junge und Mädchen. 41 Frauen bekamen im Jahr 2015 sogar Drillinge. Im vergangenen Jahr gab es auch eine Vierlingsgeburt.

Insgesamt 616 der Frauen, die Zwillinge gebaren, waren 35 Jahre oder älter. Das bedeutet, dass bei den „späten Müttern“ 2,6 Prozent der Geburten und damit jede 39. Geburt Zwillingsgeburten waren. Bei den Frauen im Alter von unter 35 Jahren lag dieser Anteil bei 1,6 Prozent: Nur jede 63. Geburt war eine Zwillingsgeburt.

Die Statistiker liefern eine mögliche Erklärung für die Entwicklung: Weil sich Paare zunehmend später für ein Kind entscheiden, sind sie häufiger auf die Reproduktionsmedizin angewiesen. Etwa jede fünfte Reagenzglasbefruchtung führte hierbei zu Zwillingsgeburten.