Ein Bild der Verwüstung: Zwei Drittel der Häuser in Untertürkheim waren nach den Luftangriffen zerstört. Foto: Archiv Eberhard Hahn

Der Ortschronist Eberhard Hahn erinnert sich an die verheerenden Fliegerangriffe im November 1944.

Stuttgart-Untertürkheim - Zerstörung, Tod, Elend, Angst und Verzweiflung – Ortschronist Eberhard Hahn erinnert sich nur ungern an die November-Tage und -Nächte vor 75 Jahren. „Nur ein paar junge, viele ältere Untertürkheimer, Frauen und wenig rüstige Männer wohnten zu der Zeit noch im Ort“, erzählt Hahn. Sie alle lebten auf gepackten Koffern. „Denn im November mussten wir die verheerendsten Fliegerangriffe auf Untertürkheim ertragen.“ Er war damals zehn Jahre alt. Hahns Klassenkameraden waren nach Waldenburg verschickt worden, Hahn sollte bei einem Onkel in Geislingen unterkommen. Er blieb aber in Untertürkheim, ging in der Schelztor-Oberschule Esslingen in zur Schule und fuhr jeden Tag mit dem Zug nach Esslingen. „Immer wieder hielt der Zug dort auf offener Strecke und wir mussten unter den Waggons Schutz suchen, weil die Züge von Jagdbombern ins Kreuzfeuer genommen wurden“, erinnert sich Hahn an manchen gefährlichen Weg zur Schule oder wieder zurück.