8. Mai 1942: Die Mannschaft der USS Lexington verlässt den sinkenden Flugzeugträger, nachdem er von mehreren Torpedos und Bomben der japanischen Flotte getroffen worden war. Foto: Wikipedia commons/U.S. Navy National Naval Aviation Museum Photo NNAM.2001.205.069

Seit zweieinhalb Jahren tobt der Zweite Weltkrieg. Fünf Monate nach dem Angriff der Japaner auf den US-Flottenstützpunkt Pearl Harbor kommt es am 8. Mai 1942 im Korallenmeer im Südpazifik zur ersten Flugzeugträger-Schlacht der Weltgeschichte.

Sydney - 8. Mai 1942: Im Korallenmeer (englisch: Coral Sea), einem Nebenmeer des Pazifischen Ozeans zwischen Australien, Neuguinea, den Salomon-Inseln und Vanuatu, tobt eine Schlacht mit Flugzeugträgern.

Die Schlacht im Korallenmeer verhinderte nicht nur den japanischen Vormarsch, es war auch die erste Seeschlacht, bei der die gegnerischen Schiffe niemals in Sichtweite kamen. Die entscheidenden Kampfhandlungen wurden ausschließlich mit Flugzeugen ausgetragen.

Mai 1942: Erste Trägerschlacht der Geschichte

7. Mai 1942: Die Flottenverbände der USA und des Kaiserreichs Japan haben sich auf 110 Kilometer genähert. Die Flugzeugträger und Kampfschiffe sind rund 800 Kilometer vor der Ostküste Australiens entfernt. Gegen 8 Uhr sichten japanische Aufklärungsflieger einen US-Versorgungstanker. Daraufhin starten amerikanische und japanische Sturzbomber, um den Gegner zu stellen.

8. Mai 1942: Torpedos treffen USS Lexington

8. Mai 1942: Um 9.07 Uhr starten erneut Kampfflugzeuge vom Deck der USS Yorktown und USS- Lexington. Um 11.20 Uhr schlägt der erste Torpedo eines japanischen Kampfflugzeuges im Rumpf der Lexington ein.

Eine Minute später folgt der zweite Beschuss. Eine 500-Kilo-Bombe schlägt in das Flugdeck des 271 Meter langen Schiffs ein. Um 12.47 Uhr kommt es zu einer großen Explosion unter Deck, der weitere folgen und unkontrollierbare Feuer auslösen.

2770 Besatzungsmitglieder werden gerettet

Die Lexington, größer und weniger manövrierfähig als der zweite Träger der Amerikaner, die Yorktown, wird schließlich auf beiden Seiten von mehreren Torpedos und Bomben getroffen. Zunächst hält sich das riesige Schiff noch mehrere Stunden über Wasser und schafft es sogar, weiterhin Flugzeuge zu starten.

US-Schiffe in der Nähe können 2770 Besatzungsmitglieder und Offiziere retten, darunter den Kapitän und seinen Hund Wags, der als Maskottchen fungiert. 216 Besatzungsmitglieder kommen jedoch ums Leben und 35 Flugzeuge gehen ebenfalls mit unter.

Der Stahlriese sinkt

Der Flugzeugträger, der dazu beigetragen hat, Australien vor einer möglichen japanischen Invasion zu schützen, ist manövrierunfähig und nicht mehr zu retten. Der amerikanische Flottenkommandant, Konteradmiral Frank Jack Fletcher, beschließt die Lexington zu versenken. Sie sinkt von fünf Torpedos getroffen um 19.51 Uhr.

März 2018: Taucher entdecken Wrack der Lexington in 3000 Meter Tiefe

76 Jahre später, 6. März 2018: Ein Team des Microsoft-Mitgründers Paul Allen, das seit Monaten nach der Lexington sucht, wird fündig. Bilder aus 3000 Meter Tiefe zeigen, dass das Wrack der Lexington noch relativ gut erhalten ist. Unterwasseraufnahmen lassen Kanonen, Stahlträger und sogar ein Flugzeug erkennen.

Die Lexington zu finden, sei eines ihrer Ziele gewesen, sagt Robert Kraft, der die Unterwasseroperationen des Forschungsschiffs Petrel leitet. Sechs Monate hätten sie geplant, „und jetzt hat alles gut funktioniert“.