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Nach vier Niederlagen hintereinander hat sich VfL Bochum von Trainer Funkel getrennt.

Bochum - Aus für den Aufstiegsexperten: Nach dem Absturz auf den vorletzten Tabellenplatz in der 2. Fußball-Bundesliga hat der VfL Bochum Friedhelm Funkel beurlaubt.

"Der Schritt ist uns nicht leicht gefallen, zumal das Verhältnis zwischen Cheftrainer und Mannschaft intakt ist", sagte Bochums Sportvorstand Jens Todt. Funkel stellte ernüchtert fest: "Ich bin enttäuscht von den Verantwortlichen, dass sie diesen Schritt vor dem nächsten Heimspiel vollzogen haben."

Funkel ist von Wende beim nächsten Spiel überzeugt

Funkel war nach vier Niederlagen in Serie überzeugt davon, "dass wir am Sonntag gegen den SC Paderborn die Wende geschafft hätten". Dazu kommt es mit ihm nicht mehr. "Es ist eben so. Ich muss es hinnehmen", sagte er der Nachrichtenagentur dpa. Auch er wies mit Nachdruck auf "das absolut intakte Verhältnis zur Mannschaft" hin. "Durch Veränderungen im Trainerteam wollen wir jedoch neue Impulse setzen", erklärte Todt.

Funkel, der bereits fünfmal mit seinen Teams ins Oberhaus aufgestiegen ist, hatte die Aufgabe beim Revierclub vor rund 15 Monaten in Angriff genommen. Er hatte die VfL-Profis nach deren Abstieg 2010 mit zwölf Siegen in der Rückrunde der vergangenen Saison immerhin noch in die Relegationsspiele geführt. Gegen Mönchengladbach gab es dann aber eine 0:1-Niederlage im Borussia-Park, das 1:1 in Bochum reichte nicht mehr zur Rückkehr in die Bundesliga. Für diese Saison galt danach erst recht nur noch ein Ziel: Aufstieg.

Nach sieben Spieltagen ist aber nur eine Mannschaft im Unterhaus noch schlechter als das Bochumer Team: Alemannia Aachen. Bezeichnenderweise hatte das Schlusslicht am Dienstag seinen Coach Peter Hyballa beurlaubt. Kollege Funkel ereilte das Aus 24 Stunden später. Nur ein Sieg und ein Remis, dazu eine deprimierende Torbilanz von 5:12 waren zu wenig. Auch Co-Trainer Christoph John wurde freigestellt.

Sportvorstand Todt: "Unser Anspruch ist nicht erfüllt"

Die Resignation an der Castroper Straße hatte nach dem 1:2 bei Aufsteiger Dynamo Dresden am Montag um sich gegriffen. "Über den Aufstieg oder das obere Tabellendrittel müssen wir in den nächsten Wochen erstmal überhaupt nicht mehr reden", beklagte Todt die überaus missliche Lage. "Unser Anspruch ist nicht erfüllt, nicht ansatzweise. Stattdessen müssen wir von Spiel zu Spiel schauen und endlich Punkte sammeln", meinte Todt - und danach nahmen die Dinge ihren Lauf.

Zumal Funkel nach der Pleite von Dresden einräumen musste, dass seine Spieler derzeit "die einfachsten Dinge kaum hinbekommen". Das Team verfüge über viel Qualität, könne sie derzeit aber nicht im vollen Umfang abrufen, befand Todt, nachdem die Funkel-Mission gescheitert war.