Polizisten sperren die Straße zum Tatort des mutmaßlich terroristischen Angriffs ab. Foto: AP

Die Fußball-EM in Frankreich ist in vollem Gange – und die Angst vor Terroranschlägen wächst: Der Angriff eines Mannes auf eine Polizistenfamilie beunruhigt die Nation. Präsident Hollande hat keine Zweifel daran, dass es sich dabei um einen Terrorakt handelt.

Paris - Nach dem Polizistenmord in Paris sind zwei Personen festgenommen worden, die dem mutmaßlichen Attentäter nahestehen sollen. Das teilten die Behörden am Dienstag mit. Der 25-jährige Verdächtige soll am Montag in Magnanville rund 55 Kilometer westlich von Paris einen Polizisten erstochen und dann dessen Frau, ebenfalls eine Polizistin, und deren dreijährigen Sohn als Geiseln genommen haben. Der Täter wurde bei einer Erstürmung des Hauses durch die Polizei getötet. Auch die Frau kam ums Leben. Der Dreijährige blieb unverletzt.

Der Angriff war nach den Worten von Staatspräsident François Hollande „unbestreitbar ein Terrorakt“. Das Land sehe sich mit einer Terrorbedrohung von sehr großem Ausmaß konfrontiert, sagte Hollande am Dienstag in Paris bei einer Konferenz der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in Paris. „Frankreich ist nicht das einzige Land, das betroffen ist, wie wir wieder in den Vereinigten Staaten gesehen haben, in Orlando.“

Der mutmaßliche Polizistenmörder war bereits wegen terroristischer Aktivitäten in Haft. Ermittler identifizierten den Franzosen am Dienstag als 25-jährigen Larossi A. Er habe Kämpfer für den Dschihad in Pakistan rekrutiert und sei dafür im Jahr 2013 zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Sechs Monate Haft wegen Verbindung zu einer terroristischen Organisation seien auf Bewährung ausgesetzt gewesen, sagten die Ermittler.