Keiner ist mit keinem verwandt – und doch sind sie immer füreinander da: Mona, Erik, Andrea Wefing, Jeremy, Reda, Louisa, Mimi mit Lilly und Tanja Wefing (von links). Monas Sohn Noah fehlt, er ist beim Vater. Der Kater Fuchur wollte nicht mit aufs Bild. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Jedes ihrer sechs Pflegekinder hatte einen schweren Start ins Leben. Andrea und Tanja Wefing geben ihnen die Geborgenheit zurück, die sie zum Überleben in dieser Gesellschaft brauchen.

Dass die Chihuahua-Dame Lilly noch nicht zertreten oder überfahren wurde, grenzt an ein Wunder. Immer von 15 Uhr an, wenn ihre Mitbewohner nach Hause kommen, beginnt im Wohnzimmer der Familie Wefing die Rushhour. Erik, 14, und Louisa, 4, rollen im Rollstuhl zur Terrassentür herein. Jeremy, 8, schleicht um den Teller mit den Keksen herum. Mimi, 13, kommt in wechselnder Garderobe aus ihrem Zimmer und fragt, wie sie ihr Haar tragen soll. „Lass es offen“, rät Andrea, Pflegemutter eins, während Tanja, Pflegemutter zwei Jeremy auf die Finger klopft. Die Kekse sind für die Besucherinnen gedacht, für Mona und Reda. Auch die beiden Schwestern haben noch vor wenigen Jahren in dem Reiheneckhaus in Stuttgart-Plieningen gewohnt. Reda hat auch noch ihren Freund mitgebracht. Kater Fuchur kommt zur Tür rein, schaut in die Runde – und geht gleich wieder.