Foto: dpa

Die Skepsis ist nach bisherigen Erfahrungen verständlich. Die Telekom muss von den Zweckverbänden beziehungsweise der Region deshalb jetzt zu verbindlichen Zusagen verpflichtet werden.

Rems-Murr-Kreis - Die Skepsis gegenüber der Telekom ist verständlich. Das frühere Staatsunternehmen hat die Gesetze des Marktes schon lange verinnerlicht. Nur eine große Nachfrage verspricht lukrative Erträge, deshalb hat der Konzern, der einst aus einer Monopolstellung gestartet ist, spärlich besiedelte Gebiete in der Vergangenheit in Sachen schneller Internetanschlüsse auch eher links liegen gelassen.

Unterschwellige Drohung bewegt die Telekom

Das gemeinsame Auftreten der Region und die unterschwellige Drohung, den Breitbandausbau notfalls selbst zu erledigen, ein sogenanntes Backbonenetz zu bauen und zu betreiben, hat den Riesen jedoch dazu bewogen, sich zu bewegen und Zugeständnisse zu machen. Diese Zugeständnisse müssen nun aber konkretisiert und festgeschrieben, ein Nichteinhalten mit empfindlichen Vertragsstrafen gekoppelt werden. Dann könnte die Konzentration auf den Marktführer gelingen.

Wichtig ist indes auch, dass die Vertragspartner möglichst breit aufgestellt und vor allem einig sind, damit sie nicht gegeneinander ausgespielt werden. Ein Zweckverband, in dem auch die Kleinen in der Summe eine gewichtige Stimmkraft bekommen, ist sicherlich sinnvoll und kann zielführend sein.

Wenn ein paar größere Kommunen nun meinen, das Geschäft selbst in die Hand nehmen zu können, warum nicht? Ein Zusammenarbeiten mit dem Zweckverband sollte deshalb ja nicht ausgeschlossen sein. Und Konkurrenz belebt erfahrungsgemäß das Geschäft.