Hinter der Fassade: Zwangsprostitution ist in Stuttgart kein Fremdwort. Foto: dpa

Eine junge Frau aus Rumänien lässt sich von einer Landsmännin nach Stuttgart locken. Sie glaubte als Putzfrau Geld verdienen zu dürfen – dann landete sie in einem Bordell.

Stuttgart - Nicht etwa ein muskelbepackter Zuhälter, sondern eine 27-jährige Frau ist am Freitag vor dem Haftrichter gelandet, weil sie eine junge Frau zur Prostitution gezwungen haben soll. Nach Erkenntnissen der Polizei wurde eine 20-Jährige Ende Oktober aus Rumänien nach Stuttgart gelockt, um angeblich als Putzkraft Geld zu verdienen. Tatsächlich landete sie aber nach ihrer Einreise in einem Etablissement in der Altstadt, wo sie sich als Prostituierte verdingen musste. Nach Angaben des Opfers hatte die 20-Jährige ihren Dirnenlohn dabei vollumfänglich an die 27-Jährige abzugeben. Die mutmaßliche Zuhälterin, die aus demselben rumänischen Ort wie das Opfer stammt, soll dabei ihren Forderungen mit Schlägen Nachdruck verliehen haben. Am Mittwoch vertraute sich die 20-Jährige einem Imbissbesitzer an – und der alarmierte die Polizei. Die 27-Jährige ist den Beamten im Rotlichtmilieu bekannt. Ein Richter erließ am Freitag Haftbefehl.