Foto: dpa

Die Ursache für den Einsturz einer Brücke mit mehreren Verletzten bei Koblenz wird erst in drei bis vier Wochen feststehen. Bei dem Unfall am Samstagabend waren sechs Menschen verletzt worden, drei von ihnen schwer.

Urbar  - Die Ursache für den Einsturz einer Brücke mit mehreren Verletzten bei Koblenz wird erst in drei bis vier Wochen feststehen. Die Beweise wurden von einem Gutachter gesichert und die Trümmer am Unglücksort in Urbar beseitigt, wie ein Polizeisprecher am Sonntag sagte. Auch die Bundesstraße 42 und die Bahnschienen, über die die Brücke verlief, wurden am Sonntag wieder eingeschränkt für den Verkehr freigegeben. Bei dem Unfall am Samstagabend waren sechs Menschen verletzt worden, drei von ihnen schwer. Die aus den 1960er Jahren stammende Brücke sollte am Samstag regulär abgerissen werden. Daher war auch die viel befahrene Bundesstraße voll gesperrt, als um kurz nach 18 Uhr plötzlich ein Teil des maroden Bauwerks herunter stürzte.

Arbeiter wurde nach mehreren Stunden befreit

Arbeiter befanden sich zu diesem Zeitpunkt auf und unter der Brücke. Ein Bauarbeiter war mehrere Stunden lang unter den herabgestürzten Stahl- und Betonteilen eingeklemmt und wurde kurz vor 21 Uhr befreit. Drei Menschen konnten zuvor schnell von der Feuerwehr gerettet werden, die übrigen gelangten ohne Hilfe aus den Trümmern. Der Einsatz war besonders für die Feuerwehrmänner eine Herausforderung: Während der Rettungsaktion mussten Ingenieure immer wieder die Statik des zerstörten Bauwerks prüfen. Der Einsatz sei sehr riskant gewesen, betonte Feuerwehrsprecher Norbert Gras. Ein 500-Tonnen-Kran stand zwar parat, konnte aber nicht eingesetzt werden, um das Leben des Verschütteten nicht zu gefährden.

Baufahrzeug dämpfte Wucht des Aufpralls

Die Einsatzkräfte machten sich mit speziellen Plasmaschneidern an die Arbeit und konnten den Mann schließlich retten. Die Einsatzleitung hatte damit gerechnet, den Arbeiter nur noch tot bergen zu können. Es sei großes Glück gewesen, dass er noch am Leben war, sagte der Feuerwehrsprecher. Sein Zustand war zunächst lebensbedrohlich. Der leitende Notarzt ging davon aus, dass vermutlich ein Baufahrzeug die Wucht des Aufpralls des auf mindestens zehn Tonnen geschätzten Trümmerteils beim Einsturz gedämpft hatte. Die Polizei meldete am Sonntag, dass der Gesundheitszustand der in Krankenhäuser eingelieferten Schwerverletzten stabil sei.

Ebenfalls am Sonntag waren die Trümmerteile von der Bundesstraße entfernt und die Brücke weitgehend zurückgebaut. Autos konnten die Unfallstelle ab Mittag wieder mit reduzierter Geschwindigkeit passieren. Der Einsatzleiter und Bürgermeister der Verbandsgemeinde Vallendar, Fred Pretz, sagte, dass durch die schnelle Zusammenarbeit der rund 90 Einsatzkräfte Schlimmeres verhindert werden konnte. Der über Stunden eingeklemmte Arbeiter müsse sich aber noch mehreren Operationen unterziehen, fügte Pretz hinzu.