Eine 55 Jahre alte Autofahrerin will in der Landhausstraße in Stuttgart-Ost aus ihrem VW aussteigen – es kommt zur Kollision mit dem zwei Jahre älteren Radfahrer. Mit dem „holländischen Griff“ hätte sie den Unfall wohl vermeiden können.
Die meisten Radfahrer, die sich von hinten einem geparkten Auto nähern, sind bereits in Habachtstellung, sollte noch jemand hinter dem Steuer sitzen. Trotz eines guten Reaktionsvermögens lässt sich nicht immer ein Zusammenstoß vermeiden, wenn die die Fahrertür unvermittelt aufgerissen wird.
So auch am Mittwochmorgen, als ein 57 Jahre alter Radfahrer in Stuttgart-Ost bei einem Unfall schwer verletzt worden ist. Der Mann war gegen 7.45 Uhr in der Landhausstraße unterwegs, als eine 55-jährige Autofahrerin aus ihrem geparkten VW ausstieg. Der Radfahrer konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen oder ausweichen, krachte in die Autotür und stürzte. Rettungskräfte kümmerten sich um den Radfahrer und brachten ihn in ein Krankenhaus.
2023 wurden zehn Radfahrer bei Dooring-Unfällen verletzt
In der polizeilichen Unfallstatistik werden solche Zusammenstöße als Dooring-Unfälle („door“ heißt im Englischen „Tür“) erfasst. Und sie sind keine Seltenheit: Im vergangenen Jahr sind im Stadtgebiet zehn Radfahrer in sich öffnende Autotüren gefahren. Sie hatten offenbar mehr Glück als der 57-Jährige am Mittwoch, sie wurden laut Polizei nur leicht verletzt.
Verhindern lassen sich solche Zusammenstöße möglicherweise durch den „holländischen Griff“, der aus unserem Nachbarland stammt und auch hier in Fahrschulen mittlerweile gelehrt wird. Autofahrer öffnen die Tür nicht mit der linken, sondern mit der rechten Hand, dadurch wird man quasi zwangsläufig zum Blick über die Schulter gezwungen und reduziert den toten Winkel deutlich.