OB Gabriele Dönig-Poppensieker (zweite von links) und einige Beteiligte des Festes zeigen das Zertifikat und ein Plakat. Foto: Jens Noll

Eine europäische Initiative zeichnet Filderstadt als „Freundliche Stadt – Stadt der Solidarität“ aus. Sie würdigt das Engagement für ein interkulturelles Miteinander.

Filderstadt - Es war ein schönes Fest.“ Diesen Eindruck gewann eine Bürgerin vom „Fest der Nachbarn“, bei dem im September 150 Menschen aus unterschiedlichen Kulturen, jung und alt, auf Straßen- und Gartenfesten in allen Stadtteilen von Filderstadt zusammenkamen.

Das Forum Interkulturelles Miteinander (FIM) und die Stadt Filderstadt haben das „Fest der Nachbarn“ 2011 ins Leben gerufen. Für die vorbildliche Zusammenarbeit zwischen der Stadtverwaltung, dem FIM und den Bürgern bei der Ausrichtung der Veranstaltung in diesem und im vergangenen Jahr wurde Filderstadt nun die europäische Auszeichnung „Freundliche Stadt – Stadt der Solidarität“ verliehen.

Eine der größten Bürgerveranstaltungen weltweit

„Solidarität, Freundschaft, Gastfreundlichkeit – diese Werte sind für den Zusammenhalt in jeder Stadt wichtig“, sagte Gabriele Dönig-Poppensieker, als sie am Mittwoch das Zertifikat zur Auszeichnung präsentierte. Ein Dankeschön richtete die Oberbürgermeisterin an einige Bürger, die sich an der Organisation des Festes beteiligt haben: „Sie haben es geschafft, dass unsere Stadt mit jeder ihrer Veranstaltungen noch schöner geworden ist.“

Die Auszeichnung wird von der Initiative „European Federation of Local Solidarity“ überreicht. Dabei handelt es sich um einen in Paris gegründeten gemeinnützigen Verein, der die nachbarschaftliche Solidarität auf europäischer Ebene fördern möchte. Der Präsident des Vereins, Atanase Périfan, übergab das Zertifikat nicht persönlich, sondern sprach per Videobotschaft zu den Beteiligten. Darin lobte er das Fest der Nachbarn in Filderstadt. „Auf Straßen und Plätzen haben sich Leute getroffen zum Essen und Trinken, aber vor allem zum miteinander schwätzen“, sagte er mit französischem Akzent.

1999 wurde ein solches Fest erstmals in Paris gefeiert. Inzwischen beteiligen sich jährlich zwölf Millionen Menschen in mehr als 30 Ländern daran. „Das Fest hat sich zu einer der größten Bürgerveranstaltungen weltweit entwickelt“, erklärte die OB.

16 000 Euro für das Altenzentrum St. Vinzenz

„Das Zertifikat richtet sich an Sie alle“, betonte Catherine Kalarrytou, die Sprecherin des FIM. Karin Kesper-Kirsch, die Integrationsbeauftragte der Stadt, erklärte, dass die Begegnung zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen in Zukunft noch wichtiger werde. Um miteinander ins Gespräch zu kommen und sich auszutauschen seien Feste ideal, meinte sie.

Auf dem Weilerhau in Plattenhardt hatten mehrere Organisationen das „Fest der Nachbarn“ in diesem Jahr zu einem Benefizfest erweitert. Nicht nur der Kontakt zu den Nachbarn, sondern auch das gegenseitige Helfen unter den Nachbarn sollte dabei im Vordergrund stehen. Eine Spendensumme von 16 000 Euro sei dabei für die Verschönerung des Neubaus am Altenzentrum St. Vinzenz zusammengekommen, berichtete Hannelore Löhr von der Frauenunion Filderstadt.