Die Elektromobilität in Stuttgart ist noch ein zartes Pflänzchen. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Löblich ist, dass vor allem die Stadt und auch die Diakonie ehrgeizige Pläne in Sachen E haben. Im Stau belasten letztlich aber auch E-Mobile die Umwelt, da sie im Zuckelverkehr mehr Strom verbrauchen, der produziert werden muss, sagt Autor Jürgen Löhle.

Stuttgart - Es bewegt sich was in Sachen E-Mobilität. Langsam, aber immerhin. Das Jahr 2016 hat gezeigt, dass sich vor allem viele Institutionen in der Stadt Gedanken darüber machen, wie man Stück für Stück vom Verbrennungsmotor wegkommen kann. Bei Privatleuten ist dagegen der Wille zum E trotz eines Zuschusses von Staat und Herstellern von bis zu 4000 Euro immer noch sehr gering. Das ist verständlich angesichts hoher Preise und der berechtigten Sorge, sich etwas zu kaufen, das kurze Zeit später veraltet ist. Löblich ist, dass vor allem die Stadt und auch die Diakonie ehrgeizige Pläne in Sachen E haben.

Diesen Ehrgeiz würde man sich auch in Sachen Verkehrspolitik von der Bahn und der Stadt wünschen. Die Belastung durch Abgase in Stuttgart wäre deutlich geringer, wenn vor allem die S-Bahn verlässlicher und damit attraktiver wäre und zudem der Verkehr besser fließen könnte. Aber da bewegt sich zu wenig. S-Bahn-Fahrten gleichen in Sachen Pünktlichkeit nach wie vor einer Lotterie, eine Autofahrt durch die City offenbart Mängel, die zwar teils durch S-21-Baustellen unabdingbar sind, manchmal aber auch nur ärgerlich, wie zum Beispiel viele undurchschaubare und Stau produzierende Ampelschaltungen. Im Stau belasten letztlich auch E-Mobile die Umwelt, da sie im Zuckelverkehr mehr Strom verbrauchen, der produziert werden muss.

Trotzdem ist es ein Erfolg, dass das Pflänzchen E zu wachsen beginnt.