Warten auf die Bahn: Wie im Hauptbahnhof in Hamburg mussten am Dienstag viele Pendler Geduld aufbringen, bis der Zug endlich kam. Foto: dpa

Vier Redaktionsmitglieder haben am Dienstag den Selbstversuch gewagt und sich dem Auto, dem Rad, der S-Bahn oder dem Bus auf den Weg zur Arbeit ins Pressehaus nach Möhringen gemacht. Ihre Erfahrungen:

Sersheim–Möhringen: ein nicht ganz kurzer Weg zur Arbeit. Bei normalem Berufsverkehr dauert das etwa 40 Minuten, mit ein bisschen Glück geht’s auch mal in 35. Doch die A 8 in Kombination mit der A 81 ist wie Lottospielen – nur dass die Wahrscheinlichkeit, im Stau zu stehen, so hoch ist, wie mal wieder keinen Sechser zu haben. Der Zug ist deshalb die stressfreiere Alternative – sofern denn einer fährt.

Am Dienstagmorgen wäre das sogar der Fall gewesen. Abfahrt: 8.09 Uhr. Der Wecker hätte dann zwar noch früher geklingelt, und es hätte ein paar Euro mehr gekostet, weil das 9-Uhr-Umwelt-Ticket so früh noch nicht gültig ist. Die Kunst wäre es jedoch gewesen, am Abend wieder nach Hause zu kommen. Laut der Homepage der Deutschen Bahn stand zwischen 18.15 und 23.15 Uhr in Richtung Sersheim alles still.

Die einzige Alternative während des Streiks ist das Auto. Spaß am Fahren kann man das zwar dann nicht gerade nennen, aber ehrlich gesagt war’s am Dienstag um Viertel nach acht halb so schlimm wie beim letzten Streik und wie befürchtet. 52 Minuten von Parkplatz zu Parkplatz – das hätte weitaus länger dauern können. Dennoch: Glück hat, wer nicht jeden Tag zu normalen Zeiten im Büro sein muss. Heute ist Spätdienst angesagt. Und vor Dienstbeginn um 16 Uhr sind sogar die A 8 und die A 81 beim Streik der Lokführer berechenbar.

Eva Hammel (29) ist Sportredakteurin und lebt in Sersheim