Mühsamer Kampf gegen Kleinmüll: Eine Szene aus Stuttgart. Foto: dpa

92 Fälle in der Zeit von Jahresanfang bis 10. Mai in Stuttgart – es läuft auf eine klare Zunahme bei den Bußgeldverfahren hinaus, die beispielsweise wegen weggeworfener Kaugummis, Kippen und Zigarettenschachteln zustande kommen. Neuerdings kann es teuer werden.

Stuttgart - Für Müllsünder in Stuttgart, die Kleinmüll wie Kaugummi, Zigarettenkippen und Zigarettenschachteln einfach auf die Straße werfen, wird es enger. In der Zeit vom 1. Januar bis zum 10. Mai dieses Jahres haben die städtischen Ordnungshüter schon 92 Bußgeldverfahren nach solchen Delikten eingeleitet. Das läuft auf eine deutliche Zunahme hinaus, denn im kompletten Jahr 2018 waren es insgesamt 155 Verfahren gewesen, erklärte die Stadtverwaltung auf Nachfrage. Für die Betroffenen wird es neuerdings auch teurer.

Nachdem das Land Ende 2018 den Bußgeldkatalog Umwelt aktualisiert und höhere Bußgelder erlaubt hat, werden die Möglichkeiten in Stuttgart seit etwa sechs Wochen ausgeschöpft. Das achtlose Wegwerfen von Kleinmüll koste jetzt 103,50 Euro, wenn der Täter oder die Täterin ertappt wird, erklärte ein Sprecher der Stadt. Davon sind 75 Euro das eigentliche Bußgeld, 28,50 Euro die Verwaltungsgebühr. Anderswo, etwa Mannheim, werden für den weggeworfenen Kaugummi sogar 100 Euro plus Verwaltungsgebühr fällig.

Noch kein Urteil über die Auswirkungen

Für eine erste Bilanz, wie sich die Verschärfung des Bußgeldkatalogs durch das Land in Stuttgart auswirkt, sei es noch zu früh, sagte der Sprecher der Stadt. Man nehme an, „dass wir einen langen Atem benötigen werden, um einen Bewusstseinswandel herbeizuführen“. Die Sanktionierung von Verstößen gemäß den verschärften Bußgeldsätzen sei ein Baustein im Konzept „Sauberes Stuttgart“. Dafür wurden rund 100 Stellen geschaffen mit dem Ziel, stadtweit nun intensiver zu reinigen und aufzuräumen.