Zum Valentinstag hat der mysteriöse Street-Art-Künstler Banksy offenbar mit einem neuen Kunstwerk auf das Problem häuslicher Gewalt aufmerksam gemacht.
Banksy hat pünktlich zum Valentinstag ein neues Kunstwerk erschaffen. Das Bild „Valentine’s Day Mascara“ des britischen Street-Art-Künstlers prangt seit Dienstag an einer Wand in Margate im Südosten Englands. Es dreht sich um das Thema häusliche Gewalt
Das Werk zeigt eine im Stil der 1950er Jahre gekleidete Hausfrau mit einem geschwollenen Auge und einem fehlenden Zahn, die ihren Partner in eine echte, an der Häuserwand lehnende Gefriertruhe schiebt.
Anwohner gefällt die Aktion
Der britische Graffiti-Künstler, der seine Identität verbirgt, hatte sich auf im Onlinedienst Instagram als Autor des Werks zu erkennen gegeben. Dort veröffentlichte er auch drei Bilder des Werks - zwei davon als Nahaufnahmen. Sie zeigen eine mit einer blauen Schürze bekleideten Frau, deren Hände in gelben Spülhandschuhen stecken. Obwohl ihr Gesicht offenbar übel zugerichtet ist, lächelt sie.
Anwohnerin Amanda Barden gefiel die Aktion. Häusliche Gewalt sei ein „echtes Thema, über das die Leute reden können“, sagte sie der Nachrichtenagentur AFP. „Ich denke, der Verweis auf den Valentinstag bringt die Leute auch dazu, das zu tun.“
Stadtmitarbeiter wollen Kühltruhe entfernen
Mutmaßliche Mitarbeiter der Stadtverwaltung wollten die Kühltruhe am Dienstag offenbar fortschaffen und boten den zahlreichen Schaulustigen damit Anlass zu der Spekulation, dies sei womöglich Teil von Banksys Inszenierung. „Die Leute sagten so etwas wie: ‚Halt, hör auf, du weißt, dass das ein Banksy ist, oder?’„, sagte die 35-jährige Anwohnerin Laura Holden der AFP. Die mutmaßlichen Behördenmitarbeiter hätten daraufhin erwidert, sie hätten die Erlaubnis, alles mitzunehmen.
Banksy erregt mit seinen Kunstwerken immer wieder Aufsehen. Seine Werke sind zu Millionenbeträgen verkauft worden. Zuletzt verkaufte der berühmte Graffiti-Künstler über eine Organisation 50 Siebdrucke in limitierter Auflage zugunsten von Zivilisten in der Ukraine.