Schwer zu fassen: das ist nicht nur eine Eigenschaft des Autors Hans Magnus Enzensbergers, sondern auch eine Qualität seines Werkes. Foto: dpa/Marcus Brandt

Hans Magnus Enzensberger war Intellektueller, Chronist und Sprachzauberer in einem. Aber was sollte man von ihm eigentlich gelesen haben?

Man hat Hans Magnus Enzensberger einmal als Ein-Mann-Literaturgeschichte der Bundesrepublik bezeichnet. Zweifellos zurecht. Und dennoch erstaunt es, wie wenig sich sein Rang auf einige ausgesuchte Hauptwerke abbilden lässt. So beweglich und quecksilbrig wie der Intellektuelle selbst, ist auch sein Œuvre. Einmal ganz abgesehen davon, dass zu den Großtaten Autors auf literarischem Terrain seine Herausgeberschaften und Trüffelschwein-Verdienste hinzukommen, etwa die von ihm begründete Andere Bibliothek oder die Kulturzeitschrift „Kursbuch“.

Und doch haben wir aus dem turmhohen Stapel seines fast siebzigjährigen schreiberischen Wirkens vier Werke herausgezogen, an denen sich seine Vielseitigkeit fassen lässt. Sie stehen für Tendenzen eines Sprachkünstlers, dessen Sensorium für die Tendenzen der Zeit so fein ausgeprägt war, dass er nicht nur den Ruf der Stunde klarer als andere vernommen hat, sondern auch als erster ihr unwiderrufliches Vergehen. In unserer Bildergalerie finden Sie eine kleine Auswahl.