Mehrheitlich männlich: der Landtag von Baden-Württemberg. Foto: dpa

In den Kommunalparlamenten in Baden-Württemberg sitzen überwiegend Männer. Und auch der Landtag in Stuttgart ist kein Vorbild.

Stuttgart - Frauen sind in den Kommunalparlamenten im Südwesten und im Landtag deutlich unterrepräsentiert. Das teilte das Statistische Landesamt in Stuttgart am Montag anlässlich des Weltfrauentags am kommenden Freitag mit. Demnach gab es nach den Gemeinderatswahlen 2014 nur zehn Gemeinderäte, in denen die Sitze zwischen Männern und Frauen ausgeglichen verteilt waren. 1091 Gemeinderäte waren mehrheitlich mit Männern besetzt. Frauen stellten in keinem einzigen Gemeinderat eine Mehrheit. In 26 Gemeinderäten saßen nur Männer.

Durchschnittlich lag der Frauenanteil in den Gemeinderäten kurz nach der Wahl bei nur 23,9 Prozent. In den Kreistagen war der Anteil der Frauen mit 19,1 Prozent noch niedriger.

Landtagsreform scheitert an der CDU-Fraktion

Im Landtag haben Frauen derzeit etwa ein Viertel der Sitze (26,6 Prozent) inne. Den höchsten Frauenanteil haben die Grünen (46,8 Prozent). Es folgt die CDU (25,6 Prozent). Bei SPD (10,5 Prozent), AfD (10 Prozent) und FDP (8,3 Prozent) liegt der Frauenanteil deutlich niedriger.

Die grün-schwarze Regierung von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte im Koalitionsvertrag eine Reform des Landtagswahlrechts vereinbart, um mehr Frauen ins Parlament zu bringen. Im Frühjahr 2018 scheiterte die Reform aber am Widerstand der CDU-Landtagsfraktion. Das Vorhaben gilt für diese Legislaturperiode als erledigt. Die nächste Landtagswahl ist 2021.