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Bahnkunden müssen von Sonntag an wieder tiefer in die Tasche greifen. Zum Fahrplanwechsel erhöht der Staatskonzern die Fahrkartenpreise. Durchschnittlich steigen sie um 1,8 Prozent.

Berlin - Bahnkunden müssen von Sonntag an wieder tiefer in die Tasche greifen. Pünktlich zum Fahrplanwechsel erhöht der Staatskonzern die Fahrkartenpreise. Durchschnittlich steigen sie um 1,8 Prozent. Begründet wurde die Anhebung vor allem mit deutlich gestiegenen Personalkosten. Zuletzt waren die Preise vor einem Jahr um 3,9 Prozent erhöht worden. Die Deutsche Bahn AG verspricht sich von der Maßnahme Mehreinnahmen von rund 50 Millionen Euro im kommenden Jahr.

Die Preise steigen den Angaben zufolge im Fern- wie im Nahverkehr gleichermaßen um durchschnittlich 1,8 Prozent. Einzelne Produkte wie etwa die Bahncard 50 und 100 liegen prozentual leicht höher. Als zusätzliche Rabattmöglichkeit wird das "Dauer-Spezial" für Besitzer einer Bahncard 25 wie die Normalfahrscheine um 25 Prozent billiger. Außerdem werden das bisherige Pilotprojekt Dauer-Spezial-Kurzstrecke für Fahrten bis 250 Kilometer und das Familien-Dauer-Spezial zur ständigen Einrichtung.

Die Bahncard 25 wird überdies nicht teurer. Sie kostet weiterhin 57 Euro in der zweiten und 114 Euro in der ersten Klasse. Mit 2,2 Prozent steigen die Preise für Normal- und Zeitkarten im Regionalverkehr überdurchschnittlich. Preisstabil bleibt das Schöne-Wochenende-Ticket. Im Südosten und im Süden steigen die Preise für die Ländertickets um jeweils einen Euro.

Deutlich teurer wird allerdings die Platzreservierung im Fernverkehr: Dafür steigen die Preise um jeweils 50 Cent, was bei einer bisher zwei Euro teuren Internet-Reservierung für einen Sitzplatz zweiter Klasse eine Steigerung um 25 Prozent ausmacht. Sie kostet dann 2,50 Euro. Eine Reservierung erster Klasse im Reisezentrum oder per Telefon kostet künftig 5,50 Euro.

Mehr Züge zwischen Berlin und Hamburg

Der Fahrplan selbst bietet nur wenige signifikante Änderungen. So werden wegen der gestiegenen Nachfrage mehr ICE-Züge zwischen Hamburg und Berlin eingesetzt. Zusätzliche Verbindungen mit den Hochgeschwindigkeitszügen gibt es außerdem nach Warnemünde, Garmisch-Partenkirchen und Innsbruck; im internationalen Verkehr wird die Verbindung Köln-Brüssel weiter beschleunigt.

In Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt reagiert die Bahn mit teils deutlichen Fahrzeitverlängerungen darauf, dass bei den Zügen der Baureihe 612, die dort im Regionalverkehr eingesetzt werden, die Neigetechnik seit 12. Oktober aus Sicherheitsgründen abgeschaltet werden musste. Das hat in der Vergangenheit zu wenig berechenbaren Fahrzeiten geführt. In Berlin kann die S-Bahn entgegen ihren Versprechungen auch nach einem halben Jahr chaotischer Fahrplanverhältnisse noch nicht vollständig wieder zum normalen Angebot zurückkehren: Zwei Linien fahren nicht, andere oft mit dreiviertellangen Zügen.

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