Rolls-Royce Power Systems und China Railway Rolling Stock Corporation (CRRC), der weltgrößte Hersteller von Schienenfahrzeugen, haben ein Abkommen über die zukünftige strategische Partnerschaft beider Unternehmen in Friedrichshafen unterzeichnet. Im Bild: Dayong Chen, General Manager International Business bei CRRC, und Andreas Schell, Vorstandsvorsitzender der Rolls-Royce Power Systems AG. Foto: Roll-Royce Power Systems

Der Dieselmotorenbauer Rolls-Royce Power Systems, zu dem auch die Unternehmenstocher MTU in Friedrichshafen gehört, hat eine strategische Partnerschaft mit dem weltgrößten Hersteller von Schienenfahrzeugen in China vereinbart. Dabei geht es auch um den Infrastrukturplan „Neue Seidenstraße.“

Friedrichshafen - Der Dieselmotorenhersteller Rolls-Royce Power Systems AG, vormals Tognum, mit seiner größten Unternehmenstochter MTU Friedrichshafen einer der wichtigsten Arbeitgeber am Bodensee, vertieft seine erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem weltgrößten Hersteller von Schienenfahrzeugen, der China Railway Rolling Stock Corporation (CRRC). Wie das Unternehmen mitteilt, wurde ein Abkommen über eine strategische Partnerschaft unterzeichnet. Darin ist unter anderem geregelt, dass CRRC künftig weiterhin MTU-Motoren von Rolls-Royce für seine Dieseltriebwagen und Lokomotiven berücksichtigen wird.

Zusammenarbeit auch bei Zukunftstechnologien

Zudem wollen beide Unternehmen gemeinsam an zukünftigen Antriebslösungen arbeiten – dazu gehören Hybrid-Antriebe und Gasmotoren. CRRC-Manager Dayong Chen sagte: „Dieses Abkommen über unsere strategische Partnerschaft ist ein wichtiger Schritt, um unsere erfolgreiche Zusammenarbeit mit Rolls-Royce Power Systems und MTU zu stärken.“ Andreas Schell, Vorstandschef von Rolls-Royce Power Systems, äußerte sich ebenfalls erfreut, dass man weiterhin mit einem der wichtigsten Akteure auf dem weltweiten Bahnmarkt zusammenarbeiten wird. Mit dem Abkommen stelle man die bisherige Zusammenarbeit auf eine neue Basis. „Davon werden beide Partner und unsere Kunden profitieren“, sagte Schell.

Die Vereinbarung nimmt insbesondere Bezug auf das Projekt „Neue Seidenstraße“, den Infrastrukturplan der Volksrepublik China zum Ausbau der Verbindungen mit asiatischen, europäischen und afrikanischen Ländern. Ziel ist, den Austausch von Wirtschaftsgütern zu verbessern. Dazu will China umgerechnet Hunderte Milliarden Euro in die Infrastruktur vieler Länder dieser Regionen investieren. CRRC spielt dabei eine zentrale Rolle.

Rolls-Royce arbeitet bereits seit vielen Jahren erfolgreich mit CRRC zusammen: Für Lokomotiven, die bei Kunden in Neuseeland, Argentinien und Südafrika eingesetzt werden, hat CRRC rund 500 MTU-Motoren der Baureihe 4000 bestellt. Die neue Partnerschaftsvereinbarung wurde im Rahmen des MTU Rail Symposiums unterzeichnet, zu dem insgesamt 135 Geschäftspartner von MTU aus 26 Ländern nach Friedrichshafen gereist waren, um sich über aktuelle MTU-Entwicklungen und die Zukunft des Bahnmarktes auszutauschen.

Rund 10  000 Mitarbeiter in Friedrichshafen

Rolls-Royce Power Systems mit Hauptsitz in Friedrichshafen beschäftigt rund 10 000 Mitarbeiter. Unter der Marke MTU vertreibt das Unternehmen schnelllaufende Motoren und Antriebssysteme für Schiffe, Energieerzeugung, schwere Land- und Schienenfahrzeuge, militärische Fahrzeuge sowie für die Öl- und Gasindustrie. Unter der Marke MTU Onsite Energy bietet das Unternehmen Dieselaggregate für Notstrom, Grund- und Spitzenlast sowie Blockheizkraftwerke zur Kraft-Wärme-Kopplung auf Basis von Gasmotoren. Mittelschnelllaufende Motoren der Marke Rolls-Royce für Schiffe und Energieanlagen werden am Standort Bergen in Norwegen entwickelt und produziert. Und die Marke L’Orange bietet Kraftstoffeinspritzsysteme für Großmotoren.

Rolls-Royce Power Systems ist ein Geschäftsbereich von Rolls-Royce plc., – einem der weltweit führenden Anbieter von Motoren, Antriebssystemen und dezentralen Energieanlagen mit weltweit fast 50 000 Mitarbeitern in 50 Ländern- Mehr als 16 500 davon sind Ingenieure. Der Konzernumsatz lag 2016 bei 13,8 Milliarden Britischen Pfund (rund 15,5 Milliarden Euro). Das Auftragsvolumen lag Ende 2016 bie 80 Milliarden Britischen Pfund (mehr als 90 Milliarden Euro).