Der Zulieferer Mahle ist im Halbjahr deutlich gewachsen. Foto: dpa

Der Stuttgarter Autozulieferer ist in den vergangenen Jahren kräftig gewachsen. Übernahmen etwa der Klimaanlagen-Sparte des US-Konkurrenten Delphi oder die japanische Elektromotor-Firma Kokusan Denki hinterlassen aber Spuren.

Stuttgart - Nicht zuletzt Zukäufe haben dem Stuttgarter Autozulieferer Mahle im ersten Halbjahr ein deutliches Wachstum beschert. Die Rendite ist allerdings belastet. So stieg der Umsatz bis Ende Juni auf rund 6,2 Milliarden Euro. Das sind zwölf Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum, teilten die Stuttgarter am Mittwoch mit. Rechnet man Zukäufe wie etwa die japanische Elektromotorfirma Kokusan Denki oder die Klimaanlagen-Spart des US-Zulieferers Delphi heraus, habe das Plus noch bei 3,8 Prozent betragen. Damit habe der Anbieter von Kolben, Filtern und Thermotechnik stärker als der weltweite Fahrzeugmarkt zugelegt. Für das gesamte Jahr bestätigt Mahle die Erwartungen: Angestrebt werde ein Umsatzplus von vier bis fünf Prozent auf gut zwölf Milliarden Euro.

Dagegen ist die Rendite – das Ergebnis vor Steuern und Zinsen im Verhältnis zum Umsatz – weiter von den Zukäufen belastet. Im Halbjahr lag diese Kennziffer bei vier Prozent, schreibt Mahle in einer Mitteilung. Im gesamten vergangenen Jahr habe die Marge noch bei 4,5 Prozent und ein Jahr davor sogar bei 5,2 Prozent gelegen. Dennoch ist Mahle-Chef Wolf-Henning Scheider nicht beunruhigt: „Intern sehen wir schon heute, dass wir in wesentlichen Bereichen zusätzliches Wissen und Expertise gewonnen und unsere Innovationskraft weiter gestärkt haben“, wird er in einer Mitteilung zitiert. Zudem weißt er darauf hin, dass die Marge im Vergleich zum zweiten Halbjahr des vergangenen Jahres bereits gestiegen sei.

174 Patente angemeldet

Erhöht haben die Stuttgarter, die weltweit rund 76 800 Mitarbeiter beschäftigen, ihre Ausgaben für Forschung und Entwicklung – und zwar auf 6,0 (Vorjahr: 5,6) Prozent. An den 15 Entwicklungsstandorten, die unter anderem in Deutschland, Großbritannien, USA, China und Indien sind, werden 6000 Ingenieure und Techniker beschäftigt. 174 Patente hat de Zulieferer im ersten Halbjahr angemeldet. Mahle bleibe bei seiner Doppelstrategie, betonte Scheider. Man setze sowohl auf den Verbrennungsmotor, der seiner Ansicht nach noch viel Potenzial hat, als auch auf die Entwicklung alternativer Antriebskonzepte, wie der batteriebasierten Elektromobilität und der Brennstoffzelle. Auch bei Nutzfahrzeugen werde die Elektrifizierung zur Effizienzsteigerung beitragen, sagt der Mahle-Chef. www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.exklusiv-interview-mit-mahle-betriebsrat-wir-fuehlen-...