Die Händler in der Region haben 2019 gute Geschäfte gemacht. Ein Grund dafür könnte das Dieselfahrverbot gewesen sein. Die Nachfrage nach E-Fahrzeugen zog an.
Stuttgart - Trotz der Bemühungen um einen günstigeren öffentlichen Nahverkehr und der VVS-Tarifreform im April 2019 ist die Zahl der Kraftfahrzeuge in der Landeshauptstadt 2019 erneut gestiegen, und zwar im Vergleich zum Vorjahr um 1135 auf 302 721. Noch vor vier Jahren, Ende 2015, waren in Stuttgart rund 10 000 Fahrzeuge weniger zugelassen (292 720). Ende 2009 waren es sogar 32 000 weniger (270 014).
Der Dieselanteil, der 2016 mit 107 564 Fahrzeugen seinen Höchststand erreicht hatte, geht weiter zurück. Damals lag der Anteil über 36 Prozent, Ende 2019 noch bei 27,1 Prozent (81 979 Fahrzeuge). Das Fahrverbot bis einschließlich Euro 4 hatte diese Gruppe stark von 21 285 Fahrzeugen Ende 2018 auf noch 10 396 dezimiert. Auch in der Gruppe der Euro-5-Diesel gab es im Vorjahr einen Rückgang, von 25 633 auf 20 329 Fahrzeuge. 305 Diesel sind Oldtimer, also mehr als 30 Jahre alt, und tragen ein H-Kennzeichen.
Stuttgart weit über Bundesschnitt
Betrachtet man nur die Neuwagen (zum Zulassungszeitpunkt maximal ein Jahr alt), zeigt sich, dass E-Fahrzeuge zulegten. In dieser Gruppe gab es 1222 Neuwagen, 2018 waren es 523 gewesen, teilte die Stadt auf Anfrage mit. Insgesamt kamen nach der Definition des Statistikamtes 53 851 Neuwagen auf die Straße.
Das Dieselfahrverbot könnte ein Grund für den Schub bei den Neuzulassungen sein, der laut Kfz-Innung in der gesamten Region Stuttgart 2019 die Marke von 197 000 Fahrzeugen erreichte. Das sind 13,4 Prozent mehr als 2018, im Bundesschnitt wurden fünf Prozent erreicht, so Innungsgeschäftsführer Christian Reher. Zudem gab es 239 500 Besitzumschreibungen. Das sei „die erhoffte Punktlandung“ bei den Gebrauchten gewesen, so Obermeister Torsten Treiber.