Die Zulagen-Affäre der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg beschäftigt weiterhin das Gericht. (Symbolbild) Foto: James Thew - Adobe Stock/Frank May

Der früheren Leitung der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg werden laut Anklage unzulässige finanzielle Ausschüttungen für Professoren vorgeworfen. Das wies der frühere Kanzler aber zurück.

Stuttgart - In der Neuauflage des Prozesses um die Zulagen-Affäre an der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg (HVF) hat der frühere Kanzler den Untreue-Vorwurf zurückgewiesen. Alle 13 betroffenen Professoren hätten die Zulagen zu Recht bekommen, sagte der 67-Jährige am Donnerstag vor dem Stuttgarter Landgericht. Sie seien Leistungsträger gewesen. Der Ex-Kanzler und der ehemalige Rektor müssen sich wegen des Verdachts der Untreue vor einer Wirtschaftsstrafkammer verantworten.

Der früheren Hochschulspitze werden laut Anklage unzulässige finanzielle Ausschüttungen für Professoren vorgeworfen. Sie soll 13 Professoren zu Unrecht Zulagen gewährt haben - wenige Tage vor dem Ausscheiden des Rektors aus dem Dienst. In der Folge habe das Land Zulagen in einer Höhe von insgesamt mindestens 411 000 Euro gewährt.

Im ersten Prozess hatten der ehemalige Hochschulleiter und der frühere Kanzler die Vorwürfe zurückgewiesen und gesagt, sie hätten sich auf die Auskunft des Landesamtes verlassen. Das erste Verfahren war im Januar wegen der Erkrankung eines Kammermitglieds geplatzt. Der frühere Rektor will am nächsten Verhandlungstag (24. September) aussagen. Ein Professor ist wegen Beihilfe angeklagt. Gegen ein Dutzend der Professoren wurde das Verfahren inzwischen eingestellt. Die Akademiker hatten sich bereiterklärt, Geldauflagen zwischen 20 000 Euro und 26 000 Euro wegen Beihilfe zu zahlen.