Aus der Zulagenaffäre an baden-württembergischen Hochschulen zieht Ministerin Theresia Bauer (Grüne) nun Konsequenzen. Foto: dpa

Aus der Zulagenaffäre an baden-württembergischen Hochschulen zieht Ministerin Theresia Bauer (Grüne) nun Konsequenzen. Die Vergabe von Leistungs- und Forschungszulagen durch die Hochschulen soll vom Ministerium kontrolliert werden.

Stuttgart - Als Konsequenz aus der Zulagenaffäre an baden-württembergischen Hochschulen will Ministerin Theresia Bauer (Grüne) Kontrollmechanismen zum Land zurückholen. So solle künftig die Vergabe von Leistungs- und Forschungszulagen durch die Hochschulen wieder vom Ministerium kontrolliert werden. Die wichtige Autonomie der Hochschulen bei der Vergabe von Zulagen für Professoren und Forschungsvorhaben werde dabei nicht angetastet, versicherte Bauer am Dienstag in Stuttgart. Das Land hatte 2005 die Kompetenzen komplett abgegeben.

Forschungszulagen fehlerhaft vergeben

Prüfungen der Zulagenpraxis auch des Landesrechnungshofes hätten ergeben, dass in den vergangenen Jahren an elf der 21 Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) Forschungszulagen fehlerhaft vergeben wurden, teile Bauer auf Anfrage mit. Betroffen seien demnach 108 Professuren an solchen Hochschulen mit starken Forschungsanteil, bei 81 Professoren gehe es nicht nur darum, dass etwa eine Urkunde nicht vergeben wurde, was leicht zu korrigieren sei, so Bauer.

Insgesamt gibt es im Land rund 7400 Professoren, knapp 5000 bekommen ein Grundgehalt plus Leistungszulage (w-Besoldung). Die Hälfte davon ist an einer HAW beschäftigt.