Bis Ende des Jahres 2023 soll eine öffentliche Tankstelle in Waiblingen den vor Ort mit Ökostrom erzeugten Wasserstoff verkaufen. Foto: dpa/Sebastian Gollnow

In Waiblingen soll grüner Wasserstoff mit regionalem Ökostrom produziert werden. Die Projektbeteiligten wollen Ende 2023 loslegen – und haben schon Abnehmer gefunden.

Waiblingen - Bis zu 259 Tonnen grüner Wasserstoff jährlich soll ein Elektrolyseur erzeugen, der Wasser in Sauer- und Wasserstoff zerlegt, und den die neu gegründete Projektgesellschaft hy.waiblingen bis Ende des kommenden Jahres in Waiblingen errichten will. Sie ist ein Gemeinschaftsprojekt der Stadtwerke Waiblingen und der Firma GP Joule, die sich als „ein Pionierunternehmen der Sektorenkopplung“ bezeichnet. Ziel des Projekts ist es, von Ende 2023 an mit regionalem Ökostrom klimafreundliche Antriebsenergie zu erzeugen. Die 259 Tonnen, die zunächst für Waiblingen anvisiert werden, entsprechen nach den Angaben der Projektgesellschaft bei Fahrzeugen einer Reichweite von rund 28 000 Kilometern.

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Der vor Ort erzeugte Wasserstoff soll dann auch an einer öffentlichen Tankstelle in Waiblingen erhältlich sein. Laut einer Mitteilung werde der Treibstoff für Busse und Lastwagen mit einem Druck von 350 bar zur Verfügung gestellt, für Autos mit einem Druck von 700 bar. Als feste Abnehmer seien zunächst neun Brennstoffzellen-Busse im Waiblinger Nahverkehr und zwei Doppelkabinenfahrzeuge für die Straßenmeisterei im Rems-Murr-Kreis eingeplant. Auch im Fuhrpark der hy.waiblingen und der Stadtwerke Waiblingen werden fünf Fahrzeuge mit Wasserstoff betrieben werden. Die Stadt Waiblingen hatte sich vor einiger Zeit zudem zum Kauf einer mit Wasserstoff betriebenen Straßenkehrmaschine entschlossen, das vom Bund geförderte Fahrzeug spart nach Angaben der Verwaltung jährlich rund 35 Tonnen Kohlendioxid ein. Die am Elektrolyseur entstehende Abwärme soll in ein Fernwärmenetz eingespeist werden, was den Gesamtwirkungsgrad der Anlage steigere.