Damals noch bei Alaturka am Spieß: Gründer Yüksel Dogan (Archivbild) Foto: Lichtgut

Nach seinem Ausstieg bei Alaturka spricht der Gründer von Stuttgarts wohl bekanntestem Dönerladen über seine Zukunftspläne. Schon bald will er wieder in Stuttgart durchstarten.

Yüksel Dogan hat in Stuttgart ein kleines Stück Stadtgeschichte geschrieben, als er 1992 den Dönerladen Alaturka gründete. Als bester Döner Deutschlands wurde sein Kebab mehrfach ausgezeichnet, was viele große TV-Sender anzog, zu bundesweiter Berichterstattung führte und, wenn man Dogans Worten Glauben schenkt, sogar dazu, dass Rapper Haftbefehl darüber nachdachte, ins Döner-Business einzusteigen.

 

2024 dann der Paukenschlag: Dogan dankte nicht nur hinter der Theke ab, sondern schied komplett aus dem Unternehmen aus. Was folgte: Ein Streit mit den ehemaligen Geschäftspartnern um das Alaturka-Logo, das Dogans Konterfei nach wie vor ziert. Auch im Imagefilm auf der Alaturka-Homapage kommt der Gründer bis heute zu Wort. Nun will er seinem alten Unternehmen Konkurrenz machen.

Eröffnung in Stuttgart 2026 angepeilt

„Ich will wieder einen Dönerladen in Stuttgart eröffnen“, sagt Dogan. Wenn alles nach Plan läuft, soll es irgendwann 2026 soweit sein. Dogan befindet sich bereits in den Vorbereitungen, wischt übers Handy, zeigt Entwürfe von Logos. Einfach kopieren will er sein Konzept von damals aber nicht. „Ich möchte immer etwas Revolutionäres machen“, sagt er.

So soll sein neuer Dönerladen auch charitativen Charakter haben: „Ich will etwas tun für bedürftige Kinder auf der Welt.“ Das hat Yüksel Dogan früher auch schon gemacht, etwa als er Spenden für die Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien 2023 gesammelt hatte. Sogar Stuttgarts OB Frank Nopper war damals für die Aktion gekommen, stand selbst hinterm Dönerspieß.

Auch kulinarisch könnte das Angebot über Kebabs etwas hinausgehen – wie breit genau die Produktpalette werden soll, sei aber noch unklar. Was noch fehlt: Eine Location und ein Team – nach beidem ist Dogan aktuell auf der Suche. „Ich suche Arbeitskollegen, mit denen ich auf Augenhöhe arbeiten kann“, sagt er.

Yüksel Dogan ist speziell, was seine kulinarischen Visionen angeht, daraus macht er selbst auch keinen Hehl. Die Beziehung mit seinen Kunden basiere auf Vertrauen – „wie die Beziehung zwischen einer Mutter und ihrem Kind.“ Eben wie eine Mutter wolle auch er Kunden nichts anbieten, was nicht von ihm kontrolliert wurde.

Differenzen mit alten Geschäftspartnern

Auch schon früher wählte Dogan das Fleisch beim Metzger selbst aus, kaufte das Gemüse auf dem Markt ein, kontrollierte alle Abläufe streng. Seiner Darstellung nach führte Uneinigkeit darüber zu „unüberbrückbaren“ Differenzen mit seinen Geschäftspartnern, was schließlich zu seinem Ausstieg im Unternehmen führte. Etwa bei der Frage, ob man ins Catering beim VfB Stuttgart einsteigen sollte, was angeblich im Raum stand, sei man nicht übereingekommen.

Anderseits ist auch öffentlich, dass Dogan finanzielle Probleme hatte. Darum verkaufte er den Laden 2019. Fakt ist: Einen längeren gemeinsamen Weg mit den neuen Investoren hat es nicht gegeben. Diese hatten sich auf Anfragen unserer Zeitung zu der Logo-Frage damals überhaupt nicht geäußert. Mit seiner Ausbezahlung will Dogan außerdem ein Wettbewerbsverbot bis April 2026 unterzeichnet haben, die geplante Neueröffnung dürfte darum erst danach stattfinden.

Über den aktuellen Zustand des von ihm gegründeten Dönerladens will Dogan aber keine schlechten Worte verlieren. Hinter den Kulissen habe sich dort inzwischen einiges getan. Zumindest aktuelle Google-Bewertungen sprechen dafür, dass sich auch nach Dogans Ausscheiden der Besuch lohnt. „Der Ansturm ist immer noch riesengroß, dass seit so vielen Jahren so viele Menschen diesen Laden besuchen, muss für seine Qualität sprechen“, heißt es dort etwa.