Mindestens 18 Menschen sollen bei dem Unglück ums Leben gekommen sein. (Symbolfoto) Foto: Dpa

In der ägyptischen Stadt Alexandria sind zwei Züge zusammengestoßen. Bei dem Unfall sollen zahlreiche Menschen ums Leben und viele weitere verletzt worden sein.

Kairo - Bei einem Zusammenstoß zweier Passagierzüge sind vor den Toren der ägyptischen Küstenstadt Alexandria mindestens 36 Menschen ums Leben gekommen. 123 weitere Personen seien verletzt worden, teilte das ägyptische Gesundheitsministerium am Freitag mit. Es handelte sich um die verheerendste Zugkollision in Ägypten seit mehr als zehn Jahren.

Die ägyptische Bahnbehörde teilte mit, ein Zug sei auf seinem Weg von der Hauptstadt Kairo nach Alexandria in das Ende einer anderen Bahn hineingefahren, die an einem kleinen Bahnhof im Vorort Chorschid im Westen von Alexandria gewartet habe. Der wartende Zug sei kurz zuvor aus der Stadt Port Said am Suezkanal angekommen.

Eine Ursache für die Kollision nannte die Behörde nicht. Videomaterial der Nachrichtenagentur AP vom Unglücksort zeigte demolierte Zugwaggons, während sich Hunderte Menschen auf beiden Seiten der Gleise versammelten. Unter ihnen waren Angehörige der Opfer, aber auch Schaulustige. Rettungswagen waren ebenso zu sehen wie Bereitschaftspolizisten, die die Schaulustigen vom Unfallort fernzuhalten versuchten.

Ägyptens Zugstreckennetz gilt als anfällig für Unfälle. Die Maschinen wurden über Jahrzehnte schlecht gewartet, hinzu kommt eine schwache Betriebsführung. Der Zusammenstoß vom Freitag ist der jüngste von mehreren Vorfällen, bei denen im Laufe der vergangenen Jahre Hunderte Menschen getötet wurden. Kürzlich veröffentlichte Zahlen des nationalen Statistikamtes zeigten, dass es im vergangenen Jahr 1249 Zugunfälle in Ägypten gegeben hat. Das war der höchste Wert seit 2009, als es zu 1577 Unfällen gekommen war.

Das Unglück vom Freitag war das schwerwiegendste zwischen zwei Zügen, das sich seit 2006 auf ägyptischen Gleisen ereignet hat. Damals waren mindestens 51 Menschen ums Leben gekommen, als zwei Pendlerzüge in der Nähe von Kairo kollidiert waren. Im November 2012 war ein Zug im Landessüden in einen Bus mit ägyptischen Kindergartenkindern hineingerast. Dabei starben mehr als 50 Menschen, die meisten davon Kinder im Alter zwischen vier und sechs Jahren. Zwei Monate später starben mindestens 19 Personen, als ein Zug südlich von Kairo entgleiste.

Besonders dramatisch war ein Zugunglück im Jahr 2002. Ein massives Feuer brach in einem mit ägyptischen Urlaubern besetzten Zug aus, während die brennende Bahn kilometerweit weiterfuhr. Damals kamen mehr als 370 Menschen um.