Die Lok eines entgleisten Güterzugs steht am 2.8.2014 in Mannheim am Hauptbahnhof auf dem Gleisfeld. Bei dem Zusammenstoß zwischen einem Eurocity-Zug und einem Güterzug waren zwei mit rund 110 Passagieren besetzte Waggons umgekippt. (Archivfoto) Foto: dpa

Nach dem schweren Zugunfall in Mannheim vor zwei Jahren ist der Lokführer zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Der heute 62-Jährige hatte ein Haltesignal überfahren und die Zwangsbremsung aufgehoben.

Mannheim - Nach einem schweren Zugunglück in Mannheim vor zwei Jahren hat der verantwortliche Lokführer eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten auf Bewährung bekommen. Der heute 62-Jährige habe vor dem Unfall ein Haltesignal überfahren und dann bewusst eine Zwangsbremsung aufgehoben, anstatt sich wie vorgeschrieben bei der Fahrdienstleitung zu melden, sagte die Richterin am Mittwoch am Amtsgericht in Mannheim. „Er darf so etwas gar nicht allein entscheiden.“ Es habe sich um ein Augenblicksversagen gehandelt. Der Angeklagte muss außerdem 100 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig (Az. 26 Ds 501 Js 21102/14).

Der von dem Angeklagten geführte Güterzug war an einem Augustabend im Jahr 2014 mit einem Reisezug zusammengestoßen. 38 Menschen mussten von Rettungsärzten versorgt werden. 14 von ihnen meldeten sich später laut Staatsanwaltschaft wegen Verletzungen.