Schön, aber auch ganz schön gefährlich: Polizei und Ordnungsamt warnen davor, Eisflächen zu betreten. Verboten ist es ohnehin. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Acht Kinder haben sich am Dienstag in Gefahr begeben: Sie hatten sich in Untertürkheim auf den zugefrorenen Neckar gewagt. Die Polizei schritt ein.

Stuttgart - An einem Treppenabgang zum Neckarufer in Untertürkheim flattert seit Dienstag ein Absperrband der Polizei. An der Straße zum Ölhafen haben Einsatzkräfte dieses Warnsignal hinterlassen, um Kinder von leichtsinnigen Ausflügen abzuhalten. Am Dienstag mussten Beamte einschreiten und acht Schüler der angrenzenden Schulen vom Eis des teilweise zugefrorenen Neckars holen.

Das Eis wirkte offenbar zu verlockend auf die Kinder im Alter von elf bis 14 Jahren. So kamen die Schüler in der Mittagspause wohl auf die Idee, auf der Eisschicht des Flusses herumzuspazieren. Eine Anwohnerin sah das. Als Uferanwohnerin, die die Gefahren des Flusses kennt, war sie gleich alarmiert und verständigte die Polizei. Die Beamten waren gegen 13.30 Uhr zur Stelle und holten die Kinder vom Eis. Die Schüler hätten sich dann eine Standpauke über die Gefahren anhören müssen, die sie bei ihrem Ausflug in Kauf genommen hatten. „Es ist eine Sache, auf einem See ins Eis einzubrechen, da steht das Wasser. Aber der Neckar hat eine Strömung, das ist schon deutlich gefährlicher“, betont ein Sprecher der Polizei. Der Fluss berge die Gefahr, dass man von der Strömung erfasst und unterm Eis abgetrieben werden könne. Da kommt unter Umständen jede Rettung für den Verunglückten zu spät.

Fünf der Kinder schickte die Polizei nach Hause, mit dreien fuhr sie in die Schule. Dort sollte das Thema am Mittwoch aufgegriffen werden, um die Schüler erneut auf die Gefahren hinzuweisen. Schließlich stehen zwei Schulen in Untertürkheim, die Linden-Realschule und das Wirtemberg-Gymnasium, in unmittelbarer Ufernähe. Im Wirtemberg-Gymnasium habe der stellvertretende Schulleiter am Mittwochvormittag eine Durchsage über die Lautsprecheranlage gemacht und auf die Gefahren und das Verbot, aufs Eis zu gehen, hingewiesen, teilte eine Mitarbeiterin der Schule mit.

Grundsätzlich ist das Betreten der Seen in der Stadt und des Neckars verboten. Die Polizei ist dieser Tage mehrfach eingeschritten, weil Spaziergänger und Eisläufer auf den Seen in der Stadt unterwegs waren. „Am Sonntag wurden wir zu den Bärenseen gerufen. Da waren mehrere Hundert Leute auf dem Eis“, berichtet der Polizeisprecher Stephan Widmann. Auch vom Max-Eyth-See und dem Feuersee im Westen habe man mehrfach Leute geholt. „Wenn die Kollegen vorbeifahren und jemanden auf dem Eis sehen, weisen sie auf das Verbot hin“, so Widmann. Unfälle seien bisher keine geschehen. Die Polizei wisse nur von einem Mann, der am vorvergangenen Sonntag mit dem Fuß am Rand des Pfaffensees eingebrochen sei. Außer nassen Füßen sei ihm nichts passiert.