Auf der Ostseite des Areals soll der Feuerbach teilweise an die Oberfläche verlegt werden.Entwurf:Planstatt Senner Foto:  

Die bisherige Fläche des Platzes soll von 6000 auf 5000 Quadratmeter verkleinert werden.

Zuffenhausen - Einstimmig haben die Bezirksbeiräte in ihrer jüngsten Sitzung der Vorplanung für den Umbau des Festplatzes zugestimmt. Ziel ist es nun, bis April oder Mai 2013 einen Kostenrahmen zu entwickeln, um das Projekt in den Stuttgarter Doppelhaushalt 2014/2015 zu bekommen.

„Heute geht es um die Rahmenbedingungen“, hatte Günther Hertfelder vom Garten-, Friedhofs- und Forstamt den Bezirksbeiräten zunächst erläutert. Details würden dann im weiteren Verlauf des Verfahrens geklärt. Je konkreter der Vorentwurf sei, desto genauer könnten die Kosten ermittelt werden. Anschließend stellte Landschaftsarchitekt Johann Senner den aktuellen Sachstand des Projektes vor. Sein Büro „Planstatt Senner“ war als Sieger aus einem Wettbewerb hervorgegangen und vom Gartenamt mit den Festplatz-Planungen beauftragt worden. „Der Festplatz soll zum Bürgerpark werden“, so umschrieb Johann Senner den Grundgedanken seines Entwurfs. Einerseits solle der Platz künftig der Naherholung dienen, andererseits aber auch weiterhin als Gelände für Festivitäten zur Verfügung stehen. Zudem sei er für Passanten und Radfahrer eine wichtige Wegeverbindung.

Grundsätzlich ist vorgesehen, den Platz von 6000 auf 5000 Quadratmeter zu verkleinern. Eine geplante Ausdehnung nach Norden ist vom Tisch, nachdem sich Anwohner dagegen ausgesprochen hatten. War der Platz bislang rechteckig, so ist nun eine Trapezform angedacht. So soll er sich besser in die Aue einfügen. Auf der östlichen Seite des Areals soll der Feuerbach teilweise an die Oberfläche verlegt werden und so Kindern Spielgelegenheiten bieten. Für Fußgänger und Radfahrer sind Verbindungswege in Ost-West- und in Nord-Süd-Richtung vorgesehen. Allerdings soll die Anzahl der Wege reduziert werden. Das Gelände soll so modelliert werden, dass es Anwohner vor Lärm schützt. Aber auch der Spielplatz, der an seinem angestammten Standort bleibt, wird eine Geländemodellierung zur Haldenrainstraße bekommen, damit dort möglichst wenig Verkehrslärm zu hören sein wird. Für ältere Jugendliche ist ein Aufenthaltsbereich in der Nähe des La-Ferté-Stegs vorgesehen.

Furcht vor Lärm und Müll

Auf dem Festplatz-Areal sollen so viele Bäume wie möglich erhalten werden. Diejenigen in der Platzmitte, das erläuterte Günther Hertfelder, seien allerdings in schlechtem Zustand und müssten wohl gefällt werden. Auf jeden Fall werde es aber mehr Bäume als bisher geben, da 40 bis 50 neu gepflanzt würden. Die Zahl der Parkplätze soll hingegen auf dem bisherigen Stand eingefroren werden. Sie sollen stärker begrünt werden und abschließbare Poller bekommen, damit von dort aus nicht auf den Festplatz gefahren werden kann.

Senners Konzept sieht zudem vor, dass bei Bedarf auf der westlichen Seite des Festplatzes Bürgergärten angelegt werden können. Noch nicht geklärt ist, welchen Belag der Festplatz bekommen wird. Einerseits soll er möglichst wasserdurchlässig sein, andererseits aber auch stabil genug, damit Schausteller und Marktbeschicker dort ihre Fahrzeuge abstellen können. Nicht ganz unumstritten ist die Anzahl der Parkbänke. Anwohner fürchten, dass sich dort Betrunkene tummeln und Lärm machen, der Zuffenhäuser Stadtseniorenrat hingegen setzt sich für eine möglichst große Anzahl von Bänken ein.

Dem Entwurf Senners gehen eine lange Vorgeschichte und fünf Arbeitsgruppen-Sitzungen seit Januar 2011 voraus. Zudem hatte der Bezirksbeirat einen Maßnahmenkatalog mit 15 Punkten verabschiedet, der in die Planungen mit eingeflossen ist. Immer wieder waren im Rahmen der Bürgerbeteiligung Konflikte zwischen den Interessen der Festplatz-Nachbarn, die vor allem zusätzlichen Lärm und mehr Müll fürchten, und den Anliegen der Allgemeinheit aufgebrochen. Auch in der jüngsten Sitzung des Bezirksbeirats gab es noch einiges Kopfschütteln aus den Reihen der anwesenden Anwohner. Rederecht wurde ihnen von den Räten aber nicht erteilt.