Auf dem Feld hinter der Baumallee soll die Feuerwache entstehen. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Die neue Feuerwache in Rielingshausen könnte über einen Kreisel am Ortseingang erschlossen werden. Aber das hätte auch seinen Preis.

Unstrittig ist, dass die Rielingshäuser Feuerwehr ein neues Zuhause braucht. Der aktuelle Standort in der Ortsmitte ist nicht mehr zeitgemäß und alles andere als ideal gelegen. Einigkeit herrscht in den politischen Gremien zudem darüber, dass die Mannschaft auf ein Gelände am Ortseingang ziehen soll, linker Hand aus Richtung Marbach kommend. Noch offen ist allerdings die Frage, wie das neue Magazin verkehrlich erschlossen werden soll.

Lösung funktioniert grundsätzlich

Die ursprüngliche Überlegung war, ganz klassisch mit einer Zufahrt für die per Auto herbeieilenden Kameraden und einer Abfahrt für die Feuerwehrfahrzeuge zu planen. Der Rielingshäuser Ortschaftsrat Roland Stickel (CDU) meldete jedoch im März Zweifel an, ob diese Lösung der Weisheit letzter Schluss sei. Denn dann würden an dem Knotenpunkt direkt an der Landesstraße zwei weitere Verkehrsbeziehungen die Lage verkomplizieren. Sein Vorschlag: sich über einen Kreisverkehr Gedanken zu machen. Genau das ist mittlerweile geschehen. Und eine Voruntersuchung eines Ingenieurbüros hat ergeben, dass diese Lösung grundsätzlich tatsächlich funktionieren würde.

Eingriff in bebaute Grundstücke

Konsens war am Montag im Ortschaftsrat, dass eine von zwei möglichen Varianten vertieft untersucht werden soll: Hierbei würde der Kreisverkehr etwas abgerückt von der Siedlung auf Höhe der Grundstücksgrenze des Feuerwehrareals Richtung Marbach gebaut werden. Die Alternative mit einem Ast zur Wilhelm-Lutz-Straße wurde verworfen. „Wir würden zwangsläufig sehr stark in bebaute Grundstücke eingreifen“, erläuterte Bauamtsleiter Dieter Wanner. Das wäre beim favorisierten Ansatz nicht der Fall – der durch weitere Vorteile punkten könnte. Ganz wesentlich: Der Kreisel würde hier eine gewisse Bremswirkung entfalten, hob Wanner hervor. Autofahrer müssten den Fuß früher vom Gas nehmen. Dass das kein unerheblicher Faktor ist, machte auch Abteilungskommandant Andreas Schäfer deutlich. „Wenn wir den Kreisverkehr nicht haben, müssen wir bedenken, dass die Geschwindigkeit eine andere ist. Man kann nicht von 40 oder 50 km/h ausgehen. 80 wird am Ortsschild normal sein, wenn man die Geschwindigkeit messen würde“, sagte er. Entsprechend langsamer müssten sich ohne Kreisel also letztlich auch die Feuerwehrleute bei einem Einsatz in die L 1124 hineintasten.

Kleinerer Kreisel wird geprüft

Dieter Wanner stellte jedoch klar, dass ein Kreisel mit einem geschätzten Durchmesser von 35 Metern auch Nachteile mit sich bringen würde. Zum einen müsste man dafür erst weitere Grundstücke sichern. Zum anderen dürften die Kosten bei rund 500 000 Euro liegen. Ferner müssten Teile der Baumallee vor dem Ortseingang weichen. Dazu ist unklar, inwieweit die Übungsfläche der Kameraden so angeordnet werden könnte, dass man sich bei Einsätzen nicht mit ausrückenden Fahrzeugen ins Gehege kommt. Genau das soll in einem nächsten Schritt geprüft werden. Ebenso will man in einer vertiefenden Untersuchung unter anderem abklopfen, ob der Kreisel kleiner dimensioniert werden kann, um die Kosten zu drücken und weniger Fläche in Anspruch nehmen zu müssen.

Die Entscheidung, ob es wirklich in Richtung Kreisel gehen wird, soll laut Wanner möglichst bis Sommer fallen. Auf der Grundlage soll der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan gefasst werden.