Laut Deutschlands größtem Ferngasnetzbetreiber Open Grid Europe (OGE) drohen im kommenden Winter wieder Engpässe bei der Gasversorgung - Zu wenige Speicher in Süddeutschland.

Stuttgart/Essen - Laut Deutschlands größtem Ferngasnetzbetreiber Open Grid Europe (OGE) drohen im kommenden Winter wieder Engpässe bei der Gasversorgung. „Nach derzeitigem Stand könnten wir im kommenden Winter in Probleme laufen“, sagte ein Unternehmenssprecher in Essen den „Stuttgarter Nachrichten“. Man sehe die Gefahr, dass bis zu Beginn der Heizperiode im November „in Deutschland nicht genügend Gas zur Verfügung steht“. Der führende Gasnetzbetreiber im Südwesten, Terranets BW in Stuttgart, teilt dem Bericht zufolge die Einschätzung der OGE „hinsichtlich der möglichen Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit im kommenden Winter“.

Grund für die Probleme sind dem Bericht zufolge extrem niedrige Füllstände in Großspeichern. Diese lägen aktuell weit unter dem langjährigen Niveau. Aufgrund des sehr langen Winters seien viele Anlagen bis in die Frühlingsmonate hinein „bis an die Grenzen des technisch Möglichen“ entleert worden, heißt es in einem Informationsschreiben der OGE an ihre Kunden. Daher werde die Zeit zum Wiederbefüllen knapp. Außerdem hätten Energiehändler die Speicher lange nur unzureichend befüllt. So hohe Speicherfüllstände wie zu Beginn des vergangenen Winters hält das Essener Unternehmen für „nicht mehr erreichbar“. Durch ähnliche Probleme in anderen europäischen Ländern sei die „Wahrscheinlichkeit kritischer Versorgungssituationen“ erhöht.

Bereits im Winter 2011/2012 war es in Süddeutschland zu Gasengpässen gekommen, weil zugesagte Lieferungen aus Russland über Pipelines ausfielen. Die vorhandenen Speicher konnten die fehlenden Mengen nicht ausgleichen. Kraftwerke und Industriebetriebe mussten ihre Produktion herunterfahren. Speziell in Baden-Württemberg gelten die vorhandenen Speichermöglichkeiten für Gas als viel zu gering. Es gibt nur zwei große Anlagen.