Schneereichere Zeiten: Ende Dezember 2010 konnte sich der Zulauf sehen lassen. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Schweren Herzens hat sich die Betreiberfamilie Assenheimer dazu entschieden, den Lift nicht mehr zu betreiben. Die milden Winter haben zuletzt kaum einen Betrieb möglich gemacht. Früher gab es „etliche mehr Lauftage“.

Beilstein - Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. „Doch jetzt mussten wir sie zu Grabe tragen“, sagt Helga Assenheimer. Der Skilift am Stocksberg wird künftig für immer zu bleiben. Das hat die Betreiberfamilie Assenheimer am Sonntag schweren Herzens entschieden und auf ihrer Homepage verkündet.„Leicht ist uns das nicht gefallen“, betont Helga Assenheimer.

Immerhin hat die Familie den Skilift auf dem Stocksberg fast 50 Jahre lang betrieben. Helga Assenheimers Schwiegervater Gerhard hatte ihn 1971 übernommen, später folgte ihr Mann Wolfgang. Gut und gern erinnern sie sich an die Winter in den 1980er-Jahren. 20 Tage lief da der Skilift am Stocksberg etwa pro Saison. „Später hat es sich dann schon auf rund 15 Tage reduziert“, berichtet Helga Assenheimer. Sogar einen zweiten Lift am Stocksberg gab es bis in die 1990er-Jahre hinein. Er schloss, als es damals schon einige schneearme Winter gab.

In den vergangenen Jahren war das allerdings noch deutlich extremer. „Die Lauftage sprechen für sich“, sagt Helga Assenheimer. In der Saison 2018/2019 waren zwei, drei halbe Tage, im vergangenen Winter kein einziger. „Die Winter werden immer milder, das Wetter ist sehr wechselhaft.“ Wenn es in den vergangenen Jahren mal geschneit habe, dann war der Schnee auch meist „gleich wieder weg“. Da könne man dann auch schlecht Werbung machen, damit – wenn der Lift dann mal läuft – auch möglichst viele kommen können.

„Doch was will man machen?“, fragt Helga Assenheimer. Der Skilift sei – wenn auch ein sehr kleines – Unternehmen. Und ein Unternehmen müsse sich tragen können. „Das ist nicht der Fall.“ Insofern werde der Lift dieses Jahr im Spätherbst nicht mehr aufgebaut. In Zukunft werden Schafe auf der Wiese weiden. Da es sich um ein Naturschutzgebiet handle, sei eine andere Nutzung schwierig.

Immer wieder waren Assenheimers in den vergangenen Jahren ins Grübeln gekommen, ob sie den Lift weiter betreiben sollen. Zuletzt – vor einem Jahr – schloss die benachbarte Anlage am Juxkopf ihre Pforten. „Die vergangenen Jahre waren verheerend für uns“, sagte Wolfgang Assenheimer damals und erläuterte: Um keine roten Zahlen zu schreiben, braucht es zehn bis zwölf ganze Lifttage. Die hatte es zuletzt 2016/17 mit 20 Tagen gegeben. „Es ist aber nicht mehr so wie vor mehreren Jahren. Der Winter hat sich einfach gewandelt“, muss der Stocksberger den ausbleibenden Schneefall beobachten. Ende Oktober 2019 wurde die Liftanlage am Stocksberg dennoch wieder aufgebaut. Die Hoffnung lebte weiter, doch der Winter kam einfach nicht.