Die Schnödeneck-Siedlung von der Schillerstraße aus gesehen. Foto: Martin Dudenhöffer

Die denkmalgeschützte Gartenstadtsiedlung „Schnödeneck“ in Sindelfingen feiert in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen. Ab dem 25. Juni widmet sich eine Ausstellung im Oberlichtsaal der Galerie Stadt der Siedlung.

Die denkmalgeschützte Gartenstadtsiedlung „Schnödeneck“ in Sindelfingen feiert in diesem Jahr ihr 100. Jubiläum. Anlässlich zu diesem besonderen Anlass ist ab dem 25. Juni im Oberlichtsaal der Galerie Stadt Sindelfingen die Ausstellung „Schnödeneck. Seit 100 Jahren eine besondere Siedlung“ zu sehen.

Die Ausstellung ist ein gemeinsames Projekt der AG Schnödeneck und der Stadt und kann von Samstag, 25. Juni, bis Sonntag, 7. August, im Oberlichtsaal der Galerie Stadt Sindelfingen, Rathausplatz 4, besichtigt werden. Eröffnet wird die Ausstellung am Freitag, 24. Juni, um 17 Uhr. Das teilt die Stadt in einer Presseerklärung mit. Der Eintritt zur Ausstellung und alle dazugehörigen Veranstaltungen sind kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Öffnungszeiten: Samstag 10 bis 14 Uhr, Sonntag 14 bis 18 Uhr und Mittwoch 17 bis 20 Uhr.

Besonderer Charakter der Siedlung

Um 1900 war Sindelfingen eine Kleinstadt mit knapp über 4000 Einwohnern. Mit dem 1895 gewählten jungen Stadtschultheiß Wilhelm Hörmann nahm die Entwicklung zunehmend Fahrt auf und die Infrastruktur wurde durch Wasserleitungsbau, Elektrifizierung und das erste städtische Gaswerk modernen Bedürfnissen angepasst.

Durch die Ansiedlung der Daimler-Motoren-Gesellschaft (DMG) 1915 erreichte die reale Wohnungsnot Sindelfingen. Da nicht davon auszugehen war, dass dieser rein privatwirtschaftlich beizukommen war, unterstützte Hörmann die Bildung einer Baugenossenschaft. Erstes Bauprojekt des 1919 gegründeten Bau- und Sparverein Sindelfingen war die Siedlung Schnödeneck. Als Architekten entschied man sich für den durch Siedlungsbau und Gartenstädte bekannten Architekten Paul Schmitthenner, Bauleiter wurde der Sindelfinger Georg Bürkle.

„Mistwege geben Blick in große Gärten frei

Typisch für die Siedlung sind insbesondere die Walmdächer und Fledermausgauben. Das öffentliche Fußwegesystem, die sogenannten „Mistwege“, erlauben einen Blick in die großen Gärten, die damals insbesondere zur Selbstversorgung der Bewohner gedacht waren. Seit 1984 steht das Schnödeneck unter Denkmalschutz. Inzwischen hat sich der Charakter des einstigen „Arbeiterdorfs“ Schnödeneck gewandelt. Die heutigen Bewohner kommen aus den unterschiedlichsten Branchen und bilden einen bunten Mix von Menschen mit den verschiedensten Hintergründen.