Zoran Mamic ist zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Foto: imago images/Luka Stanzl

Kurz vor dem Europa-League-Rückspiel gegen Tottenham Hotspur tritt Zoran Mamic zurück. Der Grund für den Rückzug ist keine sportliche Krise – sondern eine Verurteilung des Trainers von Dinamo Zagreb.

Zagreb - Der Trainer von Dinamo Zagreb, Zoran Mamic, ist nach der rechtskräftigen Verurteilung zu einer fast fünfjährigen Haftstrafe wegen Korruption zurückgetreten. Dies berichteten kroatische Medien am Dienstag. Das Oberste Gericht in Zagreb hatte am Vortag ein entsprechendes Urteil des Landgerichts in Osijek (Ostkroatien) aus dem Jahr 2018 weitgehend bestätigt.

„Obwohl ich mich nicht schuldig fühle, nehme ich das rechtskräftige Urteil zur Kenntnis“, zitierten die Medien den ehemaligen Leverkusener und Bochumer Bundesliga-Profi. Deshalb trete er von der Position des Cheftrainers und Sportdirektors von Dinamo Zagreb zurück, fügte Mamic hinzu.

Bruder in Bosnien-Herzegowina untergetaucht

Das Oberste Gericht reduzierte seine Haftstrafe um drei Monate – auf nunmehr vier Jahre und acht Monate. Die Gerichte hatten es als erwiesen angesehen, dass Mamic bei der Vermittlung von Spielertransfers 116 Millionen Kuna (rund 15,3 Millionen Euro) veruntreute. Das Oberste Gericht bestätigte auch das Urteil gegen Mamic’ Bruder Zdravko.

Der damalige Eigentümer von Dinamo Zagreb war zu einer sechseinhalbjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Direkt nach dem Urteil in Osijek hatte er sich nach Bosnien-Herzegowina abgesetzt. Da Kroatien kein Auslieferungsabkommen mit seinem Nachbarland hat, entzieht sich Zdravko Mamic derzeit dem Zugriff der kroatischen Justiz.