Bei mehr als 2600 Tieren und 180 verschiedenen Arten ist Nachwuchs im Heidelberger Zoo keine Seltenheit. Trotzdem war die Freude bei den Besuchern und Mitarbeitern nun besonders groß.
Stuttgart - Der Heidelberger Zoo kann sich in fast jedem Frühjahr über die Geburt von mehreren Ziegen und Lämmern freuen. In diesem Jahr war die Freude besonders groß, allerdings bei einer anderen Tierart. Die Sumatra-Orang-Utan-Dame Sari brachte in der Nacht vom 20. auf den 21. März ihr erstes Jungtier zur Welt.
Seither klammert sich der männliche Nachwuchs, für den es noch keinen Namen gibt, eng an die Mutter und erkundet nur sehr langsam die nähere Umgebung. „Um die Mutter-Kind-Beziehung zu stärken, erhielten die beiden in den ersten Tage im hinteren Bereich des Geheges die nötige Ruhe,“ erklärt Zoo-Pressesprecherin Barabara Rumer.
Tierpfleger sind stolz auf Sari
Der seit 2011 im Heidelberger Zoo lebenden Mutter attestieren die Tierpfleger einen rührenden Umgang mit dem Nachwuchs: „Wir sind sehr stolz auf Sari. Sie macht das absolut perfekt,“ berichtet Dominik Winkel, der im Affenrevier des Zoos arbeitet.
Da bei Menschenaffen-Müttern das Aufzuchtverhalten nicht angeboren ist, kann es bei Erstgeborenen vorkommen, dass die Mutter das Jungtier nicht direkt annimmt. Ganz anders bei Sari, die im Moskauer Zoo geboren wurde und in ihrer Mutterrolle aufgeht.
Besucher wollen Menschenaffen-Nachwuchs sehen
Das freut auch viele Besucher, die nach Bekanntwerden der Geburt in den Heidelberger Zoo kommen. „Die Besucher möchten jetzt natürlich unseren Orang-Utan-Nachwuchs sehen. Allerdings zeigen sich Mutter und Kind nur sehr selten der Öffentlichkeit,“ teilt Rumer mit.
Der Heidelberger Zoo musste 22 Jahre auf die Geburt eines Orang-Utan-Babys warten. Nun erweitert der Neuling die Menschenaffenfamilie im Zoo und wird zukünftig in einem Gehege mit seiner Mutter Sari, dem Vater Ujian, der nun auch zum ersten Mal Vater wurde, und einem weiteren Weibchen Puan leben.
„Natürlich wird unser Nachwuchs nicht immer im Heidelberger Zoo leben. In einigen Jahren werden wir uns nach einer neuen Heimat für ihn umschauen,“ erläutert die Pressesprecherin die Planungen für die Zukunft. Bis dahin ist das Orang-Utan-Baby aber noch einige Jahre in Heidelberg zu sehen. Sehr zur Freude der Besucher.