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Handgreiflichkeiten, Tränen vor der Kamera und Gerüchte über eine angebliche Entführung.

New York - Drei Jahre nach dem Tod von Michael Jackson sollen die Geschwister des einstigen „King of Pop“ nach US-Medienberichten zerstritten wie nie zuvor sein. Geht es um Michaels Millionenerbe? Dieser hatte seine drei Kinder in weiser Voraussicht der Obhut von Mutter Katherine (82) übergeben. Doch die Matriarchin des kinderreichen Jackson-Klans ist seit Tagen verschwunden. In den Klatschspalten heißt es, sie sei von Mitgliedern der Familie „entführt“ worden. „Etwas ist hier total faul“, vermutete ihre Enkelin Paris, die einzige Tochter von Michael Jackson, in einer Twitter-Nachricht.

Die „New York Daily News“ spekulierte am Mittwoch, dass sich der Zoff bei den Jacksons um Michaels Testament rankt. Dieser hatte nach Angaben des Blattes 40 Prozent seiner Hinterlassenschaft der Mutter zugesprochen, 40 Prozent den Kindern Prince, Paris und Blanket und die restlichen 20 wohltätigen Organisationen. Die Geschwister gingen demnach leer aus. Nicht verwunderlich also, dass einige von ihnen nun das Testament anfechten.

Ihre Anwälte halten das Dokument laut der „New York Daily News“ für eine Fälschung. Die Geschwister hätten Beweise dafür, dass sich Michael zum Zeitpunkt der angeblichen Testamentsunterzeichnung nicht beim Anwalt in Los Angeles, sondern bei dem Bürgerrechtler Al Sharpton in Harlem aufhielt.

Glaubt man dem Blatt, dann stehen die Brüder Marlon, Tito und Jackie auf der Seite von Michaels Kindern, während die Schwestern Janet und Rebbie sowie die Brüder Randy und Jermaine den Kindern möglicherweise das Erbe streitig machen wollen.

Gerangel auf dem Anwesen von Katherine Jackson

Zu dem Szenario passen Bilder von einem Gerangel auf dem Anwesen von Mutter Katherine, das der Promidienst TMZ.com veröffentlichte. Nach TMZ-Angaben zeigen die schattigen Aufnahmen von einer Überwachungskamera, wie Janet (46) der 14-jährigen Paris das Handy zu entreißen versucht. Aus nicht genannten Quellen will TMZ auch erfahren haben, dass Janet das Mädchen als „verwöhntes kleines Biest“ beschimpfte.

Katherine Jacksons Neffe Trent sei Paris zu Hilfe geeilt und habe Janets Begleiter Randy und Jermaine mit Hieben attackiert, schrieb TMZ weiter. Beweise gibt es nicht. „Die Polizei wurde am Montag wegen eines Streits auf das Anwesen von Katherine Jackson in Calabasas gerufen“, bestätigte Polizeisprecher Steve Whitmore in Los Angeles der Nachrichtenagentur dpa. Festgenommen worden sei niemand. Angaben zu dem Disput und seinen Beteiligten machte Whitmore nicht.

Trent war nach einem Bericht der „Toronto Sun“ vom Mittwoch auch das Mitglied des Jackson-Klans, der die 82-jährige Matriarchin „vermisst“ meldete. Die Polizei ging der Anzeige nach, fand Katherine aber angeblich wohlbehalten bei ihrer Tochter Rebbie in Arizona. „Das ist überhaupt nicht ihre Art. Ich will direkt mit meiner Großmutter sprechen“, tweetete Enkelin Paris.

Derweil bemüht sich TJ, der Sohn von Michaels Bruder Tito bei Gericht darum, in Katherines Abwesenheit die Vormundschaft für die Kinder zu übernehmen. Michaels Bruder Marlon stürmte bei einem TV-Interview am Dienstag in Tränen aus dem Studio. Bruder Jackie sagte dem Sender: „Es sind schon neun oder zehn Tage vergangen. Wir hören zwar, dass sie (Mutter Katherine) irgendwo in Arizona ist, aber wir haben sie noch nicht selbst sprechen können.“ Und Paris drohte über Twitter: „Gott steh mir bei. Wer immer (für Katherines Verschwinden) verantwortlich ist, wird mir dafür zahlen“.