Der Busbahnhof in der Innenstadt ist geschlossen. Foto: Foto: Kern

Zentraler Omnibusbahnhof in der Innenstadt geschlossen - Mängel am Ersatz-Terminal.  

Stuttgart - Der Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) im Zentrum der Stadt ist Geschichte, weil Stuttgart 21 sein Gelände als Baufläche beansprucht. Seit Monatsbeginn halten Fernreisebusse in Obertürkheim und Zuffenhausen. Am Ausweichplatz im Neckarvorort gibt es Sicherheitsbedenken.

Das letzte Stündlein des ZOB am Hauptbahnhof hat am vergangenen Donnerstag geschlagen. Um 6 Uhr verrammelten Mitarbeiter des Tiefbauamts die Zufahrt am Schlossgarten. Wo bisher Fernbusse hielten, soll künftig Erdaushub verladen werden. Seither steuern Busfahrer zwei neue Terminals in den Außenbezirken an. "Das Gelände ist überschaubarer", sagen Polizisten über den größeren der beiden Plätze in Obertürkheim. Statt 13 Bussteigen und acht Abstellplätzen am alten ZOB müssen die Beamten im Neckartal nur zehn Haltestellen im Blick haben.

Doch es wird auch Kritik an der Sicherheit des Geländes laut. "Nur im Zufahrtsbereich gibt es Leitplanken", moniert ein Beamter. Von den Haltestellen müssen die Fahrer rückwärts ausfahren, teils bis an den Rand der befestigten Fläche. "Wenn da einer zu weit zurückstößt, gibt es kein Halten mehr", runzelt er die Stirn. Im schlimmsten Fall würde ein Bus rund 15 Meter tief in den Neckar stürzen. Gefährlich sei auch das Gewusel aus Reisenden und Fahrzeugen.

Anders als am bisherigen ZOB, wo Bordsteine Verkehrsfläche und Gehwege trennten, sollen dies in Obertürkheim simple Markierungen machen. "Beim Rückwärtsfahren ist der zweite Fahrer gefordert, der auf fast jedem Bus mitfährt", betont Frank Bodlak, Sprecher der Deutschen Touring. Nach Beobachtungen lässt sich aber kaum ein Fahrer einweisen. "Das geht so lange gut, bis etwas passiert", so Bodlak.